Experte stellt klar:

Corona-Impfung schützt trotz Impfdurchbrüchen

Wissenschaft
03.11.2021 10:37

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat sich am Dienstag klar für Corona-Auffrischungsimpfungen für alle über 18 Jahren ausgesprochen, wenn die letzte Impfung bereits sechs Monate her ist. In Wien und Vorarlberg kann man sich für den dritten Stich (Booster) bereits anmelden. Zweifel an der Wirksamkeit, wie sie immer wieder von Corona-Leugnern oder Impfgegnern geäußert werden, lässt der Infektiologe Herwig Kollaritsch, der auch dem NIG angehört, nicht gelten.

„Wir haben in Wahrheit zwei Baustellen. Das eine ist die zu niedrige Durchimpfung, die die Zahlen so stark in die Höhe gehen lässt (…) und damit auch das Einstreuen von Infektionen unter den Geimpften begünstigt. Und, wir haben unter den Geimpften eine ganze Anzahl von Personen - und das sind vor allem die Risikopersonen -, die auf die Impfung nicht denselben idealen Schutz ausbilden, wie das gesunde, junge, immunkompetente Personen machen“, erläuterte Kollaritsch am Mittwoch im Ö1-„Morgenjournal“.

Das sei der Grund, warum öfter mal ein Durchbruch stattfinden könne. Ein wesentlicher Punkt bleibe trotzdem, dass die betroffenen Personen dann in der Regel vor schweren Verläufen geschützt sind. „Was wir jetzt sehen als Impfdurchbrüche, sind vor allem teilweise mit Symptomen behaftete Infektionen, die aber den Betreffenden nicht ins Krankenhaus bringen, und auch nicht auf die Intensivstation“, so der Wiener Impfexperte.

Wirksamkeit der Impfungen hervorragend
Natürlich steige auch die Zahl der Geimpften in den Spitälern. Man habe mittlerweile einen relativ großen Pool an Geimpften und sehe daher auch häufiger Impfdurchbrüche. Aber absolut gesehen sei die Wirksamkeit der Impfungen nach wie vor hervorragend, so Kollaritsch. Vor allem die mRNA-Vakzine (von Biontech/Pfizer und Moderna, Anm.) würden einen relativ lang anhaltenden Impfschutz zeigen.

Bei den sogenannten Vektor-Impfstoffen (AstraZeneca oder Johnson & Johnson) halte er es für sinnvoll, sich schon bald den dritten Stich zu holen und „vor allem was den AstraZeneca-Impfstoff betrifft“, sich zeitnah impfen zu lassen. „Und damit meine ich, wirklich rasch die Auffrischung durchführen zu lassen. Denn hier ist der Wirkverlust wirklich deutlich stärker ausgeprägt“, sagte Kollaritsch im „Morgenjournal“. Nicht, weil der Impfstoff schlechter sei, sondern weil die Delta-Variante uns vor ganz andere immunologische Herausforderungen stellt“, so der Mediziner.

Booster-Impfung mit mRNA-Vakzin empfohlen
Er empfiehlt, wie das Nationale Impfgremium, eine Nachimpfung mit einem mRNA-Vakzin, auch wenn man bei den ersten zwei Stichen einen Vektor-Impfstoff erhalten hat. Man solle die Auffrischung auf alle Fälle durchführen lassen, denn man wisse durch Studien aus Israel, dass der Impfschutz nach sechs Monaten zu sinken beginnt.

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