Drama um Alec Baldwin

Das waren die letzten Worte von Halyna Hutchins

Adabei
02.11.2021 10:30

„Das war gar nicht gut!“ Das waren die letzten Worte von Halyna Hutchins. Nachdem sie von einer Kugel aus Alec Baldwins Film-Pistole in die Brust getroffen wurde, versuchten Mitarbeiter der Crew, ihre Blutung zu stoppen. Ihre letzten Worte hatte die 42-Jährige laut eines Berichts der „Los Angeles Times“ an einen Tonassistenten gerichtet, der sie im Arm hielt.

Die Zeitung hatte die Ereignisse durch Interviews, E-Mails und SMS-Nachrichten von 14 Crew-Mitgliedern vom „Rust“-Set rekonstruiert. Sekunden vor dem Unglück habe Baldwin für eine Schießerei-Szene in einer Kirche geübt, wie er seine Waffe mit der rechten Hand aus dem linken Holster zieht. Laut des Berichts wollte der 63-Jährige sichergehen, dass die Kamera-Crew es genau im richtigen Winkel aufnimmt, wenn er seinen 45-kalibrigen Colt abfeuert.

Die Worte des Stars dazu: „So, ich sollte ihn rausziehen, hochnehmen und dann ‚Bang‘ machen!“ Worauf aus der angeblich ungeladenen Waffe zum Schock von Baldwin ein echter Schuss ertönte und eine Kugel aus dem Lauf schoss, ist in dem Bericht zu lesen. Die tödlich getroffene Hutchins stolperte rückwärts und wurde von dem Chef-Beleuchter aufgefangen, während Blut aus einer Wunde in der Brust sickerte.

„Das war gar nicht gut!“
Ein Tontechniker beschrieb, wie er genau auf Hutchins geschaut habe, als diese getroffen wurde: „Ich konnte sehen, wo die Kugel wieder ausgetreten war und wie sofort das Blut aus der Wunde schoss. Alle schrien ,Sie wurde angeschossen‘, es war nur verrückt!“

Die ausgetretene Kugel traf Regisseur Joel Souza, der direkt hinter der Kamerafrau gestanden war, ins Schlüsselbein. Er ging zu Boden und schrie laut „Los Angeles Times“ laut auf: „Was zum Teufel war das? Es brennt!“

Baldwin legte seinen Colt wie in Zeitlupe auf eine der Kirchenbänke und fragte mehrmals: „Was ist gerade verdammt nochmal passiert?“ In derselben Sekunde stürmten andere Crewmitglieder heran, einer schrie „Rettungssanitäter“. Der Tonassistent beugte sich dann über Hutchins schaute ihr laut Bericht in die Augen und sagte: „Oh, das war nicht gut.“ Worauf die gebürtige Ukrainerin antwortete: „Nein, das war nicht gut. Das war gar nicht gut.“

Baldwin hatte Sorgen über Sicherheit am Set
Wenige Stunden später wurde Halyna Hutchins in der Notaufnahme der Uniklinik von Albuquerque für tot erklärt. Laut der „Los Angeles Times“ hatte es vonseiten der Crew schon vorher Zweifel gegeben, dass die Waffenmeisterin - die erst 24-jährige Hannah Gutierrez-Reed - ihrer Aufgabe gewachsen war. Ihr fehlte die Erfahrung.

Selbst Baldwin soll vor dem Unglück wegen der vielen Waffen am Set eine böse Vorahnung gehabt haben. Ein Kamera-Techniker wird zitiert: „Alec hat sich wirklich ziemlich Sorgen um die Sicherheit am Set gemacht. Er wollte von mir wissen, wo ich stehen würde, wenn er seine Waffe zieht. Ich sagte ihm, dass es außerhalb der Schussrichtung sei. Er meinte ‚Gut!‘“ 

Regieassistent Halls trauert um „Freundin“ Hutchins
Unterdessen hat sich auch der Regieassistent, der Baldwin die Pistole überreicht hatte, erstmals öffentlich zu dem tödlichen Vorfall geäußert, zu seiner eigenen Rolle dabei jedoch geschwiegen. In einer am Montag von der „New York Times“ veröffentlichten Erklärung schrieb David Halls, er sei „erschüttert und traurig“ über den Tod von Halyna Hutchins bei dem Unglück.

„Halyna Hutchins war nicht nur eine der talentiertesten Personen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, sondern auch eine Freundin“, schrieb Halls weiter. Er hoffe, dass die „Tragödie“ die Filmindustrie dazu bewege, „ihre Werte und Praktiken zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass nicht erneut jemand beim kreativen Prozess zu Schaden kommt“.

Nach dem tödlichen Schuss hatte Regieassistent Halls gegenüber der Polizei eingeräumt, nicht alle Kugeln in der Trommel des Colts überprüft zu haben, bevor er ihn Baldwin mit der Versicherung überreichte, die Waffe sei sicher.

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(Bild: kmm)



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