Umweltschützer fordern

UN-Klimagipfel darf nicht zur Farce werden

Ausland
28.10.2021 06:00

Der größte Waldbrand aller Zeiten bei uns in Österreich, immer mehr Naturkatastrophen weltweit: Klimaaktivisten fordern Taten ein! Mehr als 25.000 Teilnehmer fallen jetzt mehr oder weniger klimafreundlich in die schottische Metropole Glasgow ein.

Doch von Stunde zu Stunde mehren sich die Zweifel an der Sinnhaftigkeit und dem Erfolg des UNO-Umweltgipfels. Zuletzt machte sich sogar UK-Premier Boris Johnson ernsthafte Sorgen, dass der „great summit“ greifbare Fortschritte oder gar Erfolge erzielen werde.

Queen wird nicht nach Schottland reisen
Kurz danach kam der nächste Rückschlag, als der Buckingham-Palast verkünde musste, dass Ihre Majestät auf ärztliches Anraten entschieden habe, nicht nach Schottland reisen zu können. Immerhin: Die Monarchie wird durch Prinz Charles, der bekanntlich auf der Insel Bio-Meilensteine gesetzt hat, bestens beim Treffen vertreten sein.

Inzwischen überschatten brisante jetzt von der BBC veröffentlichte Öko-Leaks die Umweltvölkerwanderung. Die geheimen „assessment reports“ beweisen, dass Länder wie Saudi-Arabien bei den Vereinten Nationen unverblümt heftig gegen zu starke Klimaschutzmaßnahmen lobbyiert haben. „Der Ruf nach dringendem Handeln sollte aus der Agenda gestrichen werden“, fordert ein Berater des von Prinz Bin Salman kontrollierten Ölministeriums.

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So wie es aussieht, wird diese COP (die UN-Klimakonferenz; Anm.) zu keinen großen Veränderungen führen. Denn die Politik gibt immer nur vor, etwas zu unternehmen.

Greta Thunberg (lässt Teilnahme beim Gipfel bis zuletzt offen)

Durchgesickert ist auch, dass Hunderte Lobbyisten der Stahl-, Bau- und anderer nicht unbedingt klimafreundlicher Branchen in die schottische Industriemetropole aufgebrochen sind. „Wenn man bedenkt, wie viele arme Länder zu kämpfen haben, überhaupt dabei zu sein, ist das eine Schande und Farce“, wettert etwa GLOBAL-2000-Aktivist Reinhard Uhrig.

Greenpeace-Chef Alexander Egit kritisiert das Fernbleiben von mächtigen Staatsoberhäuptern, deren Länder zu den ärgsten Verschmutzern der Welt zählen. „Gerade diese Länder müssten Verantwortung übernehmen, sie tun es aber leider nicht.“

Fakten

Die erste UNO-Weltklimakonferenz fand 1979 in Genf statt. Erstmals wurde der Klimawandel als globales Umweltproblem anerkannt.

Aus historischer Sicht war besonders der Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro wichtig. Er war der Startschuss der internationalen Verhandlungen.

1997 wurde in Japan das sogenannte Kyoto-Protokoll beschlossen. Es schloss aber die Entwicklungsländer von Schadstoffreduktion aus und öffnete viele Hintertüren für Verschmutzer. Die globalen Emissionen stiegen daher trotzdem rasant weiter.  

In Paris (2015) wurde ein Vertrag geschlossen, der alle Staaten zur Erreichung des 1,5-Grad-Zieles (mehr dürfe die Erderwärmung nicht ansteigen) in die Pflicht nimmt.

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