Ärger im Gemeindebau

Sanierungshorror: „Dieses Chaos hört nie auf“

Wohnen & Verkehr
15.10.2021 12:00

Seit neun Jahren läuft die Sanierung eines Gemeindebaus in der Jedleseer Straße. Ebenso lange gibt es auch Beschwerden von Mietern.

Die Siedlung Jedlesee umfasst mehr als 1200 Wohnungen. Wie mehrfach berichtet, ging bei der Sanierung bisher einiges schief. So kam es es immer wieder zu Wassereinbrüchen. Erst vor Kurzem funktionierte wieder einmal die Abdichtung am Dach nicht. Bei einer Kamintür in einer Wohnung kam sogar eine Schlammspur heraus.

Ein weiteres Ärgernis ist, dass ein Aufzugsschacht rund einen Meter vor dem Fenster einer Wohnung errichtet wurde. Die Mieterin klagt, dass keine verglaste Variante gewählt wurde, sondern eine gedämmte. „Baulärm und Schmutz stehen sowieso an der Tagesordnung“, ergänzt die frühere Mieterbeirätin Ingrid Gebhart.

Uringeruch in Wohnung
Gemeinsam mit Artur Pavlasek sammelt sie Beschwerden von Bewohnern. Jüngster Aufreger: Eine Mieterin hatte plötzlich Uringeruch in ihrer Wohnung, der aus einem Lüftungsschacht kam. „Vermutlich hat einer der Bauarbeiter am Dach seine Notdurft verrichtet“, so Pavlasek. Bei den Mietern ist der Frust groß. „Dieses Chaos hört nie auf“, meint Gebhart fast schon resignierend.

Unterstützung gibt es von FPÖ-Stadtrat Dominik Nepp und FPÖ-Wohnbauombudsmann Michael Niegl: „Dieser ,Pfusch am Bau‘ muss endlich aufhören.“ Gefordert wird auch eine Mietzinsminderung.

Wiener Wohnen betont, dass die Sanierung auf 80 von 131 Stiegen abgeschlossen ist. Für die Mieter würden sich künftig die Heizkosten deutlich senken. „Bei der Wohnung, die zuletzt vom Wassereintritt betroffen war, wurden umgehend Sanierungsmaßnahmen eingeleitet“, so Wiener-Wohnen-Sprecher Stefan Hayden. Geprüft werden auch Mietzinsminderungen.

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Bei der Wohnung, die zuletzt vom Wassereintritt betroffen war, wurden umgehend Sanierungsmaßnahmen eingeleitet.

Stefan Hayden, Sprecher von Wiener Wohnen

Die neuen Aufzüge würden eine deutliche Erleichterung bringen. Zugleich bleiben alle Wohnungsfenster erhalten, samt der erforderlichen Belichtung.

Außerdem würden auf der Baustelle strenge Hygieneregeln gelten. Sollte ein Mitarbeiter diese verletzten – etwa durch „Wildpinkeln“ – werde er von der Baustelle verwiesen.

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