Wichtigere Probleme

William: Kritik am „Space Race“ der Milliardäre

Adabei
14.10.2021 11:32

Prinz William übt Kritik an den Weltraumausflügen der Milliardäre Elon Musk, Jeff Bezos und Co.. Die Lösung globaler Probleme wäre viel wichtiger.

Erst am Mittwoch schickte Amazon-Gründer Jeff Bezos unter großem Getöse, medial und vor Ort, „Captain Kirk“ William Shatner als ältesten Menschen mit seiner „New Shepard“-Rakete ins All. Der kanadische Schauspieler schwärmte nach seiner Rückkehr aus rund 107 Kilometern Höhe, in der er die Schwerelosigkeit und die Aussicht genießen konnte, begeistert: „Jeder Mensch auf der Welt muss das machen, jeder muss es sehen.“

„Brauchen beste Köpfe“
Nicht überzeugt von solchen Ausflügen ist der britische Prinz William. Er übte jetzt scharfe Kritik am „Space Race“ der Milliardäre Richard Branson, Elon Musk und Jeff Bezos. Seiner Meinung nach sollte die Lösung globaler Probleme an erster Stelle stehen.

„Wir brauchen einige der besten Köpfe der Welt, die sich mit der Reparatur dieses Planeten befassen und nicht mit der Suche nach dem nächsten Ort, an dem sie leben können“, sagte der Prinz im Gespräch mit der BBC. Er selbst habe „absolut kein Interesse“ an einem Ausflug in den Weltraum. Es gebe „fundamentale Fragen“ hinsichtlich des CO2-Ausstoßes von Flügen in den Weltraum, gab der Royal zu bedenken. 

Preis für innovative Lösungen
Der 39-Jährige warnte in dem Interview auch vor „klugen Reden, klugen Worten, aber nicht genug Taten“ bei der UN-Klimakonferenz Ende Oktober. Denn jetzt müsse gehandelt werden, findet der künftige König. „Ich möchte, dass die Dinge, die ich genossen habe - das Leben im Freien, die Natur, die Umwelt, auch noch für meine Kinder das sind“, wünschte sich der dreifache Vater.

Im September gab Prinz William die 15 Finalisten seines mit 50 Millionen Pfund dotierten „Earthshot“-Preise bekannt. Der Preis soll innovative Lösungen für die größten Umweltprobleme fördern.

Der „Space Race“ 2021
Das Jahr 2021 ist geprägt vom „Space Race“ der Milliardäre. Am 11. Juli flog der britische Milliardär Richard Branson mit seinem „Virgin Galactic“-Raumschiff „VSS Unity“ ins Weltall. Noch im selben Monat, am 20. Juli startete auch der „Mr. Amazon“ Jeff Bezos zu seinem ersten Trip ins All mit seiner Weltraumfirma Blue Origins. 

Mitte September hatte dann eine „Dragon“-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk einen mehrtägigen Ausflug in die Erdumlaufbahn unternommen - ausschließlich mit Laien an Bord. Musk will einmal den Mars besiedeln und dort seine Tesla-Autos bauen lassen.

Neben der Erfüllung eigener Träume erhoffen sich die Milliardäre einen Einstieg in das Geschäft mit dem Weltraumtourismus. Kritiker werfen ihnen vor, ohne Rücksicht auf das Klima und weitgehend ohne wissenschaftliche Forschungsinteressen sehr viel Geld zu verschwenden.

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(Bild: kmm)



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