„Es ist sehr traurig“

Das „Wunderhaus“ von La Palma existiert nicht mehr

Ausland
29.09.2021 17:01

Es war ein Bild, das um die Welt ging: Tagelang blieb ein Haus auf der kanarischen Vulkaninsel La Palma wie durch ein Wunder von den verheerenden Lavamassen verschont. Doch letztendlich wurde auch dieses nun ein Raub der Flammen. Indes bringt der Lavastrom das Meer vor La Palma zum Kochen. Die Behörden hatten deshalb schon vorsorglich für vier kleinere Ortsteile mit etwa 300 Bewohnern eine Ausgangssperre verhängt.

Das kleine Häuschen war berühmt geworden, weil es inmitten einer glühend heißen Lavawüste zunächst unbeschadet geblieben war, während Hunderte andere Bauten rundherum zerstört worden waren. Wie auf Bildern und Videos zu sehen war, floss der Lavastrom tagelang um das kleine Gebäude in der Ortschaft El Paraiso („Das Paradies“) herum.

Video: Wunderhaus blieb tagelang vom Lavastrom verschont

„Wir haben alles auf unserer geliebten Insel verloren“
Dann aber war es plötzlich verschwunden. Das im kanarischen Stil erbaute Einfamilienhaus gehörte Rainer Cocq und seiner Frau Inge Bergedorf, einem Pensionistenpaar aus Dänemark, wie die spanische Zeitung „El Mundo“ berichtete. Die beiden hätten die Insel seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr besucht. „Alles ist zerstört. Wir haben alles auf unserer geliebten Insel verloren. Es ist sehr traurig. Inge und ich sind sehr erschüttert“, wird der Besitzer in der Zeitung zitiert.

Lavastrom bringt Meer vor La Palma zum Kochen
Am elften Tag des Vulkanausbruchs erreichte der glühend heiße Lavastrom schließlich die Westküste der kleinen Kanareninsel und stürzt seither über eine gut 100 Meter hohe Steilküste in den Atlantik. „Wir sind alle sehr nervös, weil wir gar nicht wissen, was kommt. Man kann gar nicht mehr schlafen“, so Rafael aus dem Ort Tazacorte im Fernsehen. Die Menschen sollten - auch wegen der gefährlichen Dämpfe - Türen und Fenster geschlossen halten.

Video: Lavastrom ergießt sich in den Atlantik

Bislang keine Verletzten
Der Vulkan im Naturpark Cumbre Vieja spuckt seit dem 19. September Asche, Gesteinsbrocken und um die 1000 Grad heiße Lava aus. Auch Bananenplantagen, Straßen und Stromleitungen wurden zerstört. Verletzte gab es bisher nicht.

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