Jene Anti-Lobautunnel-Aktion, im Zuge derer Greenpeace am Donnerstag das Wiener Rathaus besetzt hat, soll offenbar ein Open-End-Protest werden. „Wir bleiben so lange, bis die Botschaft angekommen ist“, sagte Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrssprecherin der NGO. Gegen 8 Uhr war der Zugang zum Büro des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) besetzt worden, um den sofortigen Stopp des Lobautunnels und der geplanten Stadtstraße Aspern zu fordern. Ludwig kritisierte die Aktion.
Am Rathaus war in den Morgenstunden am Baugerüst des westlichsten Turms ein Banner mit den Worten „Lobau bleibt“ platziert worden. Davor, am Rathausplatz, hatten sich kurz nach Beginn der Plakataktion Polizeibeamte postiert. Auch zahlreiche Fahrzeuge der Feuerwehr bezogen zwischenzeitlich vor dem Rathaus Stellung.
„Alles verläuft friedlich, es gibt keine Blockaden, auch die im Rathaus geltenden Covid-Schutzmaßnahmen werden eingehalten“, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst. Man beobachte die Lage. Am Donnerstagabend waren die Aktivisten immer noch im Rathaus und schickten per Twitter eine Videobotschaft. „Wir sind kein bisschen müde“, betonte Greenpeace-Programmdirektorin Sophie Lampl (siehe unten).
Besetzung der SPÖ-Zentrale
Erst am Montag hatte die Klimaprotestbewegung Extinction Rebellion die Zentrale der SPÖ in der Wiener Löwelstraße besetzt. Als Grund für die Aktion nannte die Organisation vor allem den geplanten und „von der SPÖ zu verantwortenden Bau der Stadtautobahn in Hirschstetten“. Dort fand am Nachmittag eine Solidaritätskundgebung organisiert von Fridays For Future Wien und der Bürgerinitiative „Rettet die Lobau“ unmittelbar neben der derzeit besetzten Baustelle statt.
Klima-Großdemo am Freitag
Greenpeace-Sprecherin Schenk erinnerte auch an den für Freitag geplanten Klimastreik, auch da würde für den Erhalt der Lobau demonstriert, somit sei die Achse von Hirschstetten über den Praterstern bis hin zum Rathaus von Protesten gegen das Projekt gesäumt. Mit der Plattform #aufstehn.at und der Umweltstiftung WWF hatten Fridays For Future (FFF) kürzlich ebenfalls zur Teilnahme am achten globalen Klimastreik am 24. September aufgerufen.
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