Vor Tugend-Ministerium
Frauen demonstrierten in Kabul für mehr Rechte
Eine Gruppe Frauen hat auf den Straßen von Kabul ein Recht auf Arbeit, Bildung und Freiheit gefordert. „Frauenrechte und Menschenrechte“, riefen die Frauen in der afghanischen Hauptstadt vor dem früheren afghanischen Frauenministerium, das die militant-islamistischen Taliban nach ihrer Machtübernahme abgeschafft und in ein „Tugendministerium“ umgewandelt hatten (siehe Video oben).
Dort hat eine Religionspolizei ihren Sitz, die die Einhaltung der strengen Auslegung des Islams durch die Taliban durchzusetzen soll. Rund zwei Dutzend Frauen jedoch ließen sich nicht einschüchtern und standen öffentlich für ihre Rechte ein.
Mädchen dürfen nicht mehr weiterführende Schulen besuchen
Bisher haben die Taliban Mädchen den Besuch weiterführender Schulen untersagt und die Universitäten angewiesen, die Klassen nach Geschlechtern zu trennen. So sollten am Samstag die weiterführenden Schulen ab der 7. Klasse für Buben wieder öffnen. Schülerinnen wurden in der Erklärung des Bildungsministeriums nicht erwähnt. In der Erklärung hieß es, man habe bereits Schülern bis zur 6. Klasse erlaubt, ihre Schulen zu besuchen. Daraufhin wurde der Schulbetrieb für Mädchen und Buben dieser Schulstufen aufgenommen.
Frauen unter den Taliban
Die Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 zeichnete sich insbesondere durch die Unterdrückung der Frauen aus. Sie mussten sich in der Öffentlichkeit unter einer Burka verhüllen, durften nicht arbeiten, Mädchen war der Schulbesuch verboten. Die Religionspolizei war dafür bekannt, Frauen auszupeitschen oder zu verprügeln, die sich nicht an die Regeln hielten. Viele Frauen befürchten seit der erneuten Machtübernahme der Islamisten, dass diese wieder ähnliche Regeln für sie einführen werden.
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