Bildungsminister:

Pflichtgespräche und Kontrollen bei Heimunterricht

Österreich
03.09.2021 16:57

Nächste Woche geht die Schule im Osten los; im Westen haben die Kinder und Jugendlichen noch eine Woche frei. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich ist dreistellig, die Hospitalisierungen steigen an, Wien hat Intensivbetten für Kinder vorbereitet. Doch die Schulen sollen offen bleiben - drei Wochen wird ständig getestet, dann gilt die 3G-Regel. Ob das Semester gutgeht? Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) gibt im Gespräch mit Damita Pressl einen Ausblick.

Präsenzunterricht ist jedenfalls Priorität, das hat die Politik klargestellt. Aber was, wenn die Inzidenzen auf 300, 400 oder mehr steigen? In solchen Fällen will Faßmann regional genauer schauen: „Dann antworten wir mit regionalen Maßnahmen“, wie etwa mit strengeren Maskenregeln. Jedenfalls will Faßmann aber „berechenbare Maßnahmen“, von denen klar ist, wann sie enden, und „weg von großflächigen Maßnahmen“. Der Präsenzunterricht, wo immer er möglich ist, sei auch das beste Instrument, um psychische Probleme zu verhindern. „Dieser gibt Jugendlichen eine Zeit- und Sinnstruktur zurück. Das beste Instrument dagegen ist Schule.“

Auch bei Kindern unter 6 gelte es, „elementarpädagogische Einrichtungen so lange wie möglich offenzuhalten“ und, wo nötig, mit regionalen Maßnahmen einzuschreiten. Dabei, so Faßmann, wäre die Impfung möglichst vieler Pädagoginnen und Pädagogen wichtig. Eine Impfpflicht für Lehrer lehnt er dennoch ab, denn andere Berufsgruppen, etwa Sporttrainer, hätten auch intensiven Kontakt mit Kindern und Jugendlichen; er sei dagegen, „dass man eine Berufsgruppe herausnimmt“, so der Minister.

Auch eine 1G-Regel für Kinder im Unterricht sei nicht sinnvoll: Denn Genesene hätten Antikörper, und jene, die weder genesen noch geimpft sind, sollen eine Ersatzmöglichkeit haben. 

Weil immer mehr Eltern ihre Kinder von der Schule abmelden und stattdessen zu Hause unterrichten wollen, kündigt Faßmann neue Regeln an: Es werde verpflichtende Beratungsgespräche geben, außerdem soll die Externistenprüfung künftig jedes Semester statt bloß einmal im Jahr stattfinden: „Ich sehe es als eine problematische Entwicklung an. Eltern gehören beraten, was das bedeutet. Zu glauben, man könnte die Schule ersetzen - das ist vielleicht im Bereich des Kognitiven möglich, aber nicht im Bereich des Sozialen.“

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