Politiker üben Kritik

Asylzentrum Thalham: „Viele im Ort haben Angst“

Oberösterreich
27.08.2021 16:04

„In unserem Erstaufnahmezentrum Thalham sind aktuell knapp 200 Leute untergebracht, das ist einfach zu viel“, so Ferdinand Aigner, VP-Ortschef von St. Georgen/Attergau (Oberösterreich). Er und Vertreter der restlichen Fraktionen wollen nicht „ausländerfeindlich“ sein, sondern rechtzeitig Fehler im System aufzeigen.

„Aktuell sind kaum Familien oder Frauen bei uns, sondern größtenteils junge Männer. Viele in unserem Ort haben Angst. Wenn es nur 80 oder 100 wären, wäre es verträglicher“, schildert der Bürgermeister. Er fordert kleinere Strukturen.

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Es herrscht permanentes Unwohlsein. Viele der Flüchtlinge durchstreifen den Ort und betreten privaten Grund.

Ferdinand Aigner, Bürgermeister von St. Georgen/A.

Zahl der Asylanträge steigt
Noch vor den Wahlen wollen die Gemeindepolitiker das vertraglich fixieren - denn es gibt Probleme: Am 24. August etwa tauchten 21 Flüchtlinge unter, sie hatten alle Corona oder waren Kontaktpersonen. Am Tag darauf tauchten erneut 18 Migranten unter. Viele dort hätten nämlich laut Aigner kaum Chancen, in Österreich bleiben zu dürfen.

„Es braucht wirkungsvolle Maßnahmen“
ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer stellte sich „klar auf die Seite der Gemeindevertreter“. Es handle sich beim Erstaufnahmezentrum um eine Einrichtung der Betreuungsagentur des Bundes (BBU). Wir gehen davon aus, dass die Bundes-Agentur dort rasch für geordnete Zustände sorgen wird. „Es braucht insbesondere wirkungsvolle Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit vor Ort.“

Engmaschigere Kontrolle
Die BBU teilte in einer Reaktion mit, dass die Sicherheitskräfte unverzüglich personell aufgestockt worden seien, um eine noch engmaschigere Kontrolle der Ein- und Ausgänge zu gewährleisten. Das sei Teil eines umfassenden Sicherheitskonzeptes. In Fällen, in denen Personen den Quarantänebereich trotz der Sicherheitsvorkehrungen unerlaubt verlassen, würden die Polizei und die jeweilige dafür zuständige Bezirkshauptmannschaft selbstverständlich unverzüglich verständigt.

Aktuell sind in Oberösterreich 3000 Asylwerber in Grundversorgung. Die Zahl der Asylanträge steigt stark an.

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