Keine Ausreise erlaubt

Taliban sperren Zugang zu Flughafen für Afghanen

Ausland
24.08.2021 17:14

Die ohnehin aufgeheizte Stimmung rund um den Flughafen in Kabul droht sich einmal mehr zu verschärfen. Die Taliban haben nämlich angekündigt, keine Afghanen mehr ausreisen zu lassen. Man brauche die vielen Fachkräfte weiter im Land. Einer möglichen Fristverlängerung für Evakuierungsflüge erteilten sie zudem eine klare Absage.

„Lasst uns zusammen leben, der Krieg für uns ist zu Ende“, richtete der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid all jenen Afghanen aus, die seit Tagen verzweifelt versuchen, das Land zu verlassen. Man garantiere den Menschen, die derzeit auf dem Flughafen auf eine Ausreise hoffen, dass sie weiterhin in Sicherheit seien. Etwa 50.000 Menschen wurden seit der Machtübernahme der Taliban bereits außer Landes gebracht.

Afghanen werden nicht mehr durchgelassen
Die Afghanen sollen „in ihre Häuser, an ihren Arbeitsplatz und in ihr normales Leben zurückkehren“, erklärte der Sprecher weiter. Andere Staaten sollten nicht dazu ermutigen Afghanistan zu verlassen, es würden auch keine Menschen mehr zum Flughafen durchgelassen. Man brauche die vielen nun auf der Flucht befindlichen Fachkräfte weiter im Land. Lediglich Ausländer sollten noch ausgeflogen werden.

Zudem stellen sie sich gegen die Behauptung, es gebe Listen von Personen, denen wegen ihrer Zusammenarbeit mit westlichen Staaten Repressalien drohen.

Taliban wollen Frist nicht verlängern
Derzeit versuchen mehrere Staaten fieberhaft, mittels Evakuierungsflügen möglichst viele Menschen aus der Krisenregion zu bringen. Mit 31. August läuft jedoch die Frist aus, die auch mit den Taliban abgestimmt war - während die westlichen Staaten darum gebeten haben, die Missionen zu verlängern, stellten sich die Taliban nun vehement dagegen.

Massenhinrichtungen von Zivilisten
Indessen berichtet die UNO über schwere Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan. Es sei seit der Machtübernahme etwa zu Massenhinrichtungen von Zivilisten und Angehörigen regierungstreuer Sicherheitskräfte gekommen, so die tragische Nachricht. Es gebe zudem „gravierenden Risiken für Frauen, Journalisten und die neue Generation von Leitfiguren der Zivilgesellschaft“.

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