Opernball 2011

Glanz, Mini-Demo und eine erstaunte Ruby am Opernball

Adabei
04.03.2011 09:14
Der Opernball 2011 war ein voller Erfolg: Direktor Dominique Meyer gelang es, bei seinem Debüt dem Fest Kunst und Glanz zu verleihen. Gemeinsam mit Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die mit stürmischer Frisur in einer grünen Robe von Peter Weisz glänzte, wurden besonders die Künstler in den Mittelpunkt gerückt. Richard Lugners in mehrerlei Hinsicht aufregender Gast Ruby Rubacuori war über den Andrang erstaunt. Skandal löste sie keinen aus. Nur vor der Oper demonstrierten ein paar Spaßvögel gegen das angebliche Callgirl und skandierten: "Kein Pfui-Gack am Opernball."

Glanzstück der prunkvollen Eröffnung war der Auftritt der lettischen Mezzosopranistin Elina Garanca, die die Gäste mit einer Arie aus "Samson et Dalila" und dem Lied "Wien, Wien, nur du allein" (Rudolf Sieczynski) verzauberte. Es spielten die Philharmoniker unter Dirigent Franz Welser-Möst zum ersten Mal seit 1873 wieder auf einem Opernball. Das Jungdamen- und Jungherrenkomitee zog zur Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer in den Ballsaal und bildete beim Napoleon-Marsch (Johann Strauß) das Spalier für den Auftritt des Wiener Staatsballetts, zur Electro-magnetischen Polka (Johann Strauß) tanzte Ballett-Direktor Manuel Legris sein Solo. Mit dem Walzer "An der Schönen Blauen Donau" (Johann Strauß) wurde zum Abschluss die Tanzfläche eröffnet.

Die Gäste zeigten sich von der Eröffnung des 55. Opernballs begeistert. Für Bundespräsident Heinz Fischer war das Highlight die Bundeshymne und das Ballett. "Die Balletteinlage des Ballett-Direktors Manuel Legris, das hat mir besonders gut gefallen." Besonderes Lob von Fischer gab es für die neue Staatsoperndirektion unter Dominique Meyer. Diese sorge dafür, dass man sich richtig willkommen fühle.

Faymann vom Ballett angetan
Bundeskanzler Werner Faymann war ebenfalls vom Ballett angetan. Die Handschrift des neuen Direktors sei bemerkbar. "Man sieht, von der Art her ist es schon stark zurückgenommen." Dass sich auf dem Ball bekannte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Society mischen, findet der Kanzler gut. "Es gehört schon zum Ball, dass aus allen Gesellschaftsbereichen Menschen zusammenkommen und man natürlich stolz auf Österreich ist." Auch Vizekanzler Josef Pröll gefiel die Eröffnung: "Die Philharmoniker zu hören war etwas ganz Besonderes, auch diese Mischung mit dem Gesang von Elina Garanca. Und das Ballett, das war einfach Staatsoper pur."

Neben Kanzler und Vizekanzler waren auch Kulturministerin Claudia Schmied, Verkehrsministerin Doris Bures, Außenminister Michael Spindelegger, Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner unter den heimischen Politikergästen. Spindelegger brachte seinen ungarischen Amtskollegen Janos Martonyi mit zum Ball, Mitterlehner den polnischen Vize-Ministerpräsidenten Wladimir Pawlak.

Neben der österreichischen Bundesregierung zählten zahlreiche Künstler der Staatsoper, allen voran Anna Netrebko und ihr Mann Erwin Schrott, zu den Gästen. Auch internationale Prominenz wie der irische Musiker und Aktivist gegen die Armut, Bob Geldof, und der ägyptische Hollywood-Schauspieler Khaled Nabawy ließen sich den Ball nicht entgehen. Die Pianisten Lang Lang und Rudolf Buchbinder, Mörbisch-Star Harald Serafin und Mimin Sunnyi Melles wurden ebenfalls gesichtet. "Der Opernball ist wie das Oktoberfest von München. Jeder möchte dabei sein", begründete der Entertainer Roberto Blanco sein Erscheinen.

Debütanten mit berühmten Vorfahren
Madelina Rohla-Strauss, die Urenkelin von Richard Strauss, sah zu, wie ihr Sohn Richard auf dem Ball debütierte. Unter den Jungdamen fanden sich auch die Tochter von Udo Jürgens, Gloria Burda, und Sophie Piech von der Porsche-Familie. 

Lugner mit seinen Gästen hochzufrieden
Der Opernball wäre kein Opernball ohne den Skandalbaumeister Richard Lugner. Er hatte heuer Ruby Rubacuori an seiner Seite, die in einen Sexskandal rund um den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi involviert ist. Ganz geheuer war Richard Lugners Stargast der Rummel um ihre Person beim Roten Teppich und beim Gang auf die Toilette wohl nicht. "Das habe ich so nicht erwartet", sagte  sie. "Aber es war ok", meinte sie und wagte zu später Stunde noch ein wildes Tänzchen mit dem sichtlich von ihr begeisterten Baumeister.

Neben Ruby nahmen in der Loge noch "Dallas"-Schauspieler Larry Hagman und "der Dicke von Eis am Stiel", Zachi Noy, Platz. Lugners Freundin Anastasia "Katzi" Sokol und Hagman schienen sich gut zu verstehen. Lugner war ebenfalls von Hagman angetan: "Er trinkt nur Wasser. Er ist mein billigster Gast bisher." 

Ruby ist Häupl ein Dorn im Auge
Dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl war Lugners Gast Ruby ein Dorn im Auge. Er wolle den Gästen des Baumeisters nicht begegnen, erklärte er. "Was ich nicht will, ist, dass der Opernball verwechselbar wird. Eigentlich sollte der Opernball eher ein Staatsball sein." Gewissermaßen unterstützt wurde sein Ansinnen von den diesjährigen Opernball-Demonstranten. Sechs Personen von der Plattform "Freude des Wohlstandes" demonstrierten an der Ecke Kärntner Straße/Mahlerstraße gegen die "Proletarisierung des Festes" und riefen: "Kein Pfui-Gack am Opernball." Sie hatten auch Tafeln mitgebracht, auf denen Parolen wie "Unsere Oper ist kein Bunga-Bungalow" oder "Proleten raus aus unserem Opernhaus" zu lesen waren.

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(Bild: kmm)



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