Virologe Steininger:

„Müssen uns vorbereiten auf anstrengenden Herbst“

Österreich
11.08.2021 13:08

Trotz steigender Durchimpfungsrate steigt in Österreich die Zahl der Corona-Neuinfektionen. „Wir steuern derzeit in fast die exakte Richtung wie voriges Jahr. Jetzt gilt es, dass wir alles tun, dass wir nicht wieder einen Lockdown brauchen“, sagt Virologe Christoph Steininger im krone.tv-Talk „Nachgefragt“.

Die Ausgangssituation sei heuer aber eine bessere: „Wir haben Impfungen, die gut wirksam sind und immerhin eine 60-prozentige Durchimpfungsrate. Die Impf- und Testprogramme sind etabliert. Im Grunde stehen wir deutlich besser da, aber wir müssen uns vorbereiten auf einen anstrengenden Herbst.“

Ansteckung trotz Impfung, aber milderer Verlauf
Die entscheidende Maßnahme, im Kampf gegen die Pandemie, sei nach wie vor die Impfung, auch wenn es darüber immer wieder Diskussionen bezüglich möglicher Durchbruchs-Infektionen gebe, so Steininger. „Ja diese Fälle (Anm. d. Red.: eine Corona-Infektion trotz Impfung) gibt es leider, aber die verlaufen in der Regel milde.“ Auch in anderen Ländern habe man gesehen, dass die Corona-Infektionszahlen trotz Impfung steigen. „Aber man hat auch gesehen, dass schwere Verläufe so selten sind, dass Krankenhausbetten nicht überbelastet sind.“

Impfung gegen Corona aber auch Influenza
Im Herbst werde es sicher notwendig sein, dass wir mehr auf Distanz gehen, Maske tragen und in speziellen Situationen wieder auf Homeoffice umsteigen, so der Virologe. „Aber wir haben es alle in der Hand, dass wir diese Schreckgespenster, Schreckgespenster sein lassen, in dem wir uns Impfen lassen - und zwar nicht nur gegen das Corona-Virus, sondern auch zum Beispiel gegen Influenza.“

Die dritte Impfrunde beginne laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein im Oktober. Wie viele Impfungen pro Jahr dann notwendig seien, wisse man aber noch nicht, sagt Steininger. „Das hängt davon ab, wie das mit den neuen Virusvarianten ist.“ Es werde aber irgendwann Sinn machen, dass man die Impfungen an die neuen Varianten anpasst, damit man wieder einen besseren Schutz habe. Ein mögliches Aus für die kostenlosen Corona-Tests als Druckmittel für die Impfungen sieht Steiniger aber als problematisch: „Ich glaube, da gibt es andere, kreativere Möglichkeiten, wie man die Impfbereitschaft erhöhen kann.“

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