Florian Silbereisen wird der Nachfolger von Dieter Bohlen. Die Schlagzeile aus dem Juni ist eigentlich keine. Zwar war damals durchaus neu, dass Silbereisen den Popsänger als RTL-Juror bei „Deutschland sucht den Superstar“ beerbt. Aber dass er inzwischen mindestens genauso bekannt ist wie der frühere Modern-Talking-Sänger, mindestens genauso omnipräsent und sogar noch viel häufiger auf den Titelblättern des Boulevards zu finden, das ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Am Mittwoch (4. August) wurde der routinierte Entertainer 40 Jahre alt. Seinen Geburtstag feiert er dann auch standesgemäß auf der Bühne: Am 14. August zeigt auch der ORF „Die große Schlagerstrandparty zum Geburtstag“ (20.15 Uhr, ORF 2). Mit großen, silbernen Luftballons ist Silbereisen auf dem Bild zur Ankündigung zu sehen: einer 40 für den runden Geburtstag und einer 30 für sein Bühnenjubiläum von drei Jahrzehnten.
Erster Plattenvertrag mit zehn
„Ich bin ein absolutes Landei“, sagte Silbereisen, der aus der Nähe von Passau stammt, kürzlich dem Magazin „Bunte quarterly“. „Raus aus der Heimat und hinaus in die große Stadt? Diesen Moment gab es bei mir nie. Im Gegenteil.“ Als Jugendlicher habe er auf Dorffesten, Hochzeiten und Geburtstagen gespielt und sei damit glücklich gewesen. „Dass ich irgendwann auf den ganz großen Bühnen stehen darf, war vielleicht ein Traum, aber nicht mein Plan.“
Für Pläne hat er auch kaum Zeit gehabt, denn er war erst knapp zehn Jahre alt, als es schon losging, als er seinen ersten Plattenvertrag bekam und seinen ersten Fernsehauftritt. So steht es auf seiner Homepage.
2002 moderierte er dann seine ersten Fernsehsendungen, 2004 hatte er seine erste Samstagabendshow - mit gerade einmal 22 Jahren und großen, ausladenden Gesten. Als Nachfolger von Carmen Nebel moderiert er regelmäßig die „Feste“-Shows rund um Volksmusik und Schlager, mit denen er auch auf Tournee geht.
„Traumschiff“-Kapitän
Er hat in einem Film mit dem sprechenden Titel „König der Herzen“ mitgespielt, die männliche Hauptrolle in dem Musical „Elisabeth“ in Stuttgart gegeben - und im Laufe der Jahre mit erfreulichem Ergebnis an seiner lange Zeit etwas altertümlich anmutenden 80er-Jahre-Frisur gearbeitet.
Seit 2019 ist er als Nachfolger von Sascha Hehn sogar der jüngste Kapitän in der langen Geschichte des ZDF-„Traumschiffs“. Eine Rolle, die ihm auch Spott eingebracht hat - nicht nur von Zuschauern, sondern auch von Kollegen. „Der Gegenwind war von Anfang an und immer wieder stark“, schreibt das Erste in der Ankündigung der Geburtstagsshow. „Aber er hat es trotzdem geschafft.“ Gerade erst hat er seinen Vertrag als Kapitän Max Parger bis 2024 verlängert.
Nach Angaben auf der Homepage ist er nicht nur im Deutschen Historischen Museum in Berlin vertreten, sondern auch im Haus der Geschichte in Bonn - neben Caterina Valente, Roy Black, Heino und Udo Jürgens als einer der größten deutschen Schlagerstars.
Trennung von Fischer
Den heute wohl größten Schlagerstar Deutschlands nannte Silbereisen jahrelang seine Lebensgefährtin: 2008 machten er und Helene Fischer ihre Beziehung öffentlich. Bis zu ihrer 2018 bekanntgegebenen Trennung galten sie als Traumpaar. Ihr Lied „Wär‘ heut‘ mein letzter Tag“ soll Fischer ihm gewidmet haben. Die Beiden waren eine sehr deutsche Antwort auf Beyoncé und Jay-Z.
Seit der Trennung ist Silbereisen offiziell Single. Über sein Liebesleben spricht er ungern bis gar nicht: „Sie verstehen sicher, dass ich über mein Privatleben lieber mit meinen Freunden rede.“
Keine Skandale
Skandale gibt es nicht in seinem Leben - zumindest keine, von denen man weiß. Die Trennung von Fischer ging herzerwärmend freundschaftlich über die Bühne und die einzige halbwegs pikante Geschichte, die einmal über ihn bekannt wurde, ist eigentlich nicht der Rede wert: 2010 entschuldigte er sich öffentlich dafür, dass er nach ein paar Glühwein zuviel auf dem Passauer Weihnachtsmarkt so laut geworden war, dass die Polizei gerufen wurde.
„Ich habe auf dem Weihnachtsmarkt wohl leider ein bisschen zu viel Glühwein getrunken“, sagte er damals der Münchner „Abendzeitung“. „Das ist mir sehr peinlich und ich kann mich dafür nur entschuldigen.“ Damals war er 29. Mit 40 und als „Traumschiff“-Kapitän passiert ihm das bestimmt nicht mehr.
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