1,5 Mrd. gefordert

Brückeneinsturz in Genua: Klage gegen Betreiber

Ausland
17.07.2021 14:47

Drei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Autobahnbrücke in der italienischen Stadt Genua wurde nun eine Sammelklage in die Wege geleitet. Sie richtet sich gegen die Autobahngesellschaft Autostrade per l‘Italia (ASPI), die Betreiberin der kollabierten Brücke. Für die Bürger der Region Ligurien, zu der Genua gehört, werden 1,5 Milliarden Euro als Entschädigung gefordert.

Betroffene können sich über die Website classactionautostrade.org an der kostenlosen Sammelklage beteiligen. „Es ist die wichtigste Sammelklage in der Geschichte unseres Landes“, sagte der Regionalpolitiker Ferruccio Sansa laut Medienangaben. Er lud den Präsidenten der Region Ligurien, Giovanni Toti, die Bürgermeister Liguriens und alle politischen Fraktionen ein, sich anzuschließen.

Drei Jahre nach Katastrophe beginnt juristische Aufarbeitung
Im Herbst beginnt dann endlich die juristische Aufarbeitung vor Gericht. 59 Personen sollen vom 15. Oktober an im Zusammenhang mit der tödlichen Katastrophe vom August 2018 angehört werden. Das Gericht wird dann über mögliche Anklageerhebungen entscheiden.

Im Juni hatte die Staatsanwaltschaft Genua gefordert, Anklagen wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung der Verkehrssicherheit und anderer Fahrlässigkeitsdelikte gegen 59 Menschen zu erheben. Diese sollen alle bis Dezember angehört werden.

Verdächtige sollen von Sicherheitsmängeln gewusst haben
Gegen ASPI und das Ingenieurbüro Spea werden schwerde Vorwürfe erhoben. Die meisten der möglichen Anklagen richten sich gegen leitende Angestellte und Manager der beiden Unternehmen und deren Mutterkonzern Atlantia.

Anklagen drohen außerdem einigen Beamten des italienischen Infrastrukturministeriums. Den Ermittlern zufolge sollen die Verdächtigen von den Sicherheitsmängeln an der Brücke gewusst, aber nichts dagegen unternommen haben.

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