Gefährliches Virus
Nach Corona nun auch Zika-Ausbruch in Indien
Neben der Corona-Pandemie hat Indien nun auch mit einem erneuten Ausbruch des Zika-Virus zu kämpfen. Mehr als ein Dutzend Infektionen haben die Behörden des südindischen Bundesstaates Kerala in Alarmzustand versetzt. Unter den 14 Infizierten ist auch eine 24-jährige schwangere Frau.
Die Schwangere war am Donnerstag positiv auf das Zika-Virus getestet worden, wie Keralas Gesundheitsministerin Veena George der Nachrichtenagentur AFP sagte. Bei dem ungeborenen Kind wurde die Infektion demnach nicht nachgewiesen. 13 weitere Infektionen wurden am Freitag registriert. Bei den Betroffenen handle es sich im Beschäftigte im Gesundheitswesen. Sie würden medizinisch betreut, ihr Zustand sei stabil.
Verursacht Mikrozephalie bei ungeborenen Kindern
Das Zika-Virus wird meist von Stechmücken der Art Aedes Aegypti übertragen, kann aber auch durch Geschlechtsverkehr weitergegeben werden. Bei ungeborenen Kindern kann es Mikrozephalie - einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden - auslösen. Bei Erwachsenen wird das Virus unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht.
Ausbruchsort wird untersucht
Symptome einer Zika-Infektion sind Fieber, Hautausschlag, Bindehautentzündung sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Krankheit verläuft nur selten tödlich. Die Behörden in Kerala entsandten Mitarbeiter an den Ausbruchsort, die die Lage beaufsichtigen sollen. Außerdem wurden Chemikalien gegen Mücken versprüht. Indien hatte bereits in den Jahren 2017 und 2018 Zika-Ausbrüche verzeichnet (siehe Bild unten). Damals wurden aus den Bundesstaaten Gujarat und Rajasthan im Westen sowie Madhya Pradesh im Zentrum des Landes Hunderte Infektionen gemeldet. In Kerala sind es nun aber die ersten Fälle.
Im Jahr 2016 rief die Weltgesundheitsorganisation wegen einer Infektionswelle in Süd- und Mittelamerika bzw. der Karibik und neu beobachteter Schädigungen von Föten einen globalen Gesundheitsnotstand aus. Bisher existiert keine Schutzimpfung gegen das Virus.
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