Robert-Koch-Institut:

„FFP2-Masken schützen nicht mehr als OP-Masken“

Ausland
09.07.2021 11:25

Gerade bei der Hitze, die uns in den vergangenen Tagen geplagt hat, ist das Tragen einer FFP2-Maske kein Vergnügen. Doch viele Menschen tragen sie weiterhin, um sich nicht mit der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus zu infizieren. Doch laut dem Chef des deutschen Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, bieten diese Masken in der Praxis gar nicht mehr Schutz als eine gewöhnliche OP-Maske, die sich etwas angenehmer im Sommer tragen lässt. Die inkorrekte Anwendung sorge häufig dafür, dass FFP2 keinen zusätzlichen Vorteil gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus bringe.

„Das Tragen von FFP2-Masken durch Laien (z.B. beim Einkaufen) entfaltet nach aktueller fachlicher Einschätzung keine größere Wirkung bei der Eindämmung der Covid-19-Pandemie als das Tragen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz (,OP-Maske')“, zitierte die „Bild“ aus einem Brief Wielers an das deutsche Gesundheitsministerium.

„Zusätzliche Schutzwirkung geht oft weitgehend verloren“
Denn FFP2-Masken würden „häufig nicht passend und nicht korrekt getragen und verlieren somit die im professionellen Bereich angestrebte zusätzliche Schutzwirkung“. Gerade bei hohen Temperaturen sieht man viele Menschen, die die Maske ein wenig verschieben, um durch einen Spalt besser atmen zu können - bei einigen liegt sogar am Ende die ganze Nase frei. So bringt sie überhaupt keinen Bonus im Vergleich zum normalen Mund-Nasen-Schutz. „Wenn bei der FFP2-Maske über eine Leckage geatmet wird, dann geht diese zusätzliche Schutzwirkung weitgehend verloren“, so der Chef des Instituts.

Der Gesundheitsexperte der FDP, Wieland Schinnenburg, fordert daher laut „Bild“ einen Kurswechsel bei der Maßnahme: „Die Kanzlerin (Angela Merkel, Anm.) neigt seit Monaten dazu, sich in etwas hineinzuverbeißen - ohne dass es dafür einen sachlichen Grund gibt. Ab sofort muss gelten: wenn Maskenpflicht, dann reichen OP-Masken völlig aus.“

Maskenpflicht im Handel fällt in Österreich am 22. Juli
Ende Jänner wurde das Tragen einer FFP2-Maske in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Österreich Pflicht, wie beim Einkaufen im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln und körpernahen Dienstleistern. Die Stadt Wien setzte Ende März sogar noch eines drauf und verhängte eine FFP2-Maskenpflicht an belebten Orten in der Innenstadt. Erst am 1. Juli wurde die bundesweite Regelung wieder aufgehoben - an den meisten Orten mit Maskenpflicht reicht nun ein einfacher Mund-Nasen-Schutz. Ab dem 22. Juli soll die Maskenpflicht im Handel komplett fallen, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag mit.

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