Mädchen (13) getötet

Anwalt der Eltern erwägt eine Amtshaftungsklage

Wien
02.07.2021 17:31

Nach dem Tod der 13-jährigen Leonie erwägt der Anwalt deren Eltern nun eine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich, um mögliches Behördenversagen prüfen zu lassen. Das Mädchen war am vergangenen Samstag leblos auf einem Grünstreifen im Wiener Bezirk Donaustadt aufgefunden worden. Drei mutmaßliche Täter bzw. Mittäter - Afghanen im Alter von 16, 18 und 23 Jahren - befinden sich in Haft. Nach einem vierten möglichen Tatbeteiligten wird weiter gefahndet.

Es gelte jetzt, zunächst den Akt zu studieren und das Strafverfahren abzuwarten. Er werde „in aller Ruhe und eingehend“ mögliche Fehler der Behörden prüfen, die für ihn naheliegen, gab Rechtsvertreter der Familie, Florian Höllwarth, am späten Freitagnachmittag bekannt. Als Gründe gab der Rechtsanwalt im APA-Gespräch an, dass sich unter den festgenommenen Tatverdächtigen Männer befänden, die längst einen rechtskräftig negativen Asylbescheid erhalten hätten und sich im Tatzeitpunkt nicht mehr im Land befinden hätten dürfen.

„Das verstehen die Leute nicht. Einerseits werden gut ausgebildete, bestens integrierte Geflüchtete abgeschoben, Lehrlinge, die einen Arbeitsplatz ausfüllen und für ihren Chef da sind. Und diese Leute (gemeint: die Tatverdächtigen, Anm.) sind unkontrollierbar weiter da und ihr Asylverfahren kann nicht zu Ende gebracht werden“, so Höllwarth.

U-Haft über zwei Verdächtige verhängt
Über zwei der mutmaßlichen Täter, den 16- sowie den 18-Jährigen, wurde am Freitag die U-Haft verhängt, geständig zeigte sich vor der Haftrichterin keiner der beiden. Der Jüngere erklärte vielmehr in einem Verhör, mit der 13-Jährigen liiert gewesen zu sein und mit der Tat - derzeit wird wegen des Verdachts auf Vergewaltigung mit Todesfolge ermittelt - nichts zu tun zu haben. Zum Zeitpunkt der Tat sei er ohnmächtig gewesen, erklärte er laut Angaben seines Rechtsvertreters Peter Philipp im Verhör.

Er habe, ebenso wie die 13-Jährige, ein Getränk - offenbar versetzt mit K.-o.-Tropfen - serviert bekommen und sei „kurz nach dem ersten Schluck“ bewusstlos geworden. Als er wieder erwachte, sei die Wohnung leer gewesen. Des Weiteren behauptet er, die 13-Jährige aus der Wohnung getragen und auf der Grünfläche abgelegt zu haben. Auch will er es gewesen sein, der die Rettung alarmierte. Ein Notruf war um 6.59 Uhr bei den Einsatzkräften eingegangen.

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