Während einer pro-kurdischen Kundgebung des Bündnisses Antifaschistische Solidarität ist es am Samstagnachmittag in Wien-Favoriten zu mindestens einer Festnahme gekommen. Obwohl die Lage mehr als angespannt war, blieben gewalttätige Auseinandersetzungen mit Sympathisanten der rechtsradikalen „Grauen Wölfe“ jedoch aus. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Kundgebung teil.
Bei der Veranstaltung waren Fahnen sichtbar, die die Freilassung des Kurdenführers Abdullah Öcalan forderten und sich gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan positionierten. „Wir wollen ein Zeichen setzen für Gleichberechtigung, für Frauenrechte, gegen Rassismus und gegen die türkische Besetzung in Kurdistan“, so einer der Vertreter des demokratischen Bündnisses gegenüber der APA.
Kundgebung zum Jahrestag
Vor genau einem Jahr war es infolge einer pro-kurdischen Demonstration in Wien-Favoriten zu Ausschreitungen gekommen. Kurdische Vereinslokale wurden zudem durch Mitglieder der rechtsradikalen türkischen „Grauen Wölfe“ attackiert. „Wir wollen nicht den Faschisten die Straße überlassen“, so ein Teilnehmer der Kundgebung von Samstag.
Die von einem Frauenblock angeführte, mehrere Hundert Personen umfassende Demonstration zog am Samstagnachmittag von der U-Bahnstation Troststraße in Richtung Reumannplatz. Mehrmals kam es dabei sowohl durch Gegner wie Demonstranten zu Provokationen. Es wurden Feuerwerkskörper, bengalische Feuer und Böller gezündet. „Schulter and Schulter gegen den Rassismus“ und „Faschist Erdogan“ wurde wiederholt aus den unterschiedlichen Blöcken des Protestzugs gerufen.
Verbotener „Wolfsgruß“ gezeigt
In der Gegend um den Reumannplatz wurde der verbotene „Wolfsgruß“, ein Zeichen der „Grauen Wölfe“, bei vereinzelten Gegnern des Protestmarsches gesehen. Eine gewaltsame Eskalation wurde durch ein Großaufgebot der Polizei, das auch die Spezialeinheit Wega umfasste, jedoch abgewendet.
In der Columbusgasse kam es um 16.30 Uhr zu mehreren Amtshandlungen durch die Polizei und die Stimmung wurde deutlich aufgeheizter. Die Demonstration verkürzte anschließend die Route, um möglichen weiteren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, wie ein Mitglied des Organisationskommitees bestätigte. Der Protestzug marschierte anschließend über die Favoritenstraße bis zum Keplerplatz wo er um knapp 18 Uhr unter starker Polizeipräsenz mit mehreren kurzen Reden zu Ende ging. Durch die Organisatoren der Veranstaltung wurde zumindest eine Festnahme bestätigt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.