Auftakt nach Maß

Die WM beginnt mit Super-G-Gold für Elisabeth Görgl

Traumhafter Auftakt für die rot-weiß-roten Ski-Damen bei der WM in Garmisch-Partenkirchen: Elisabeth Görgl ist gleich im ersten Rennen, dem Super-G, allen Konkurrentinnen davongefahren und hat sich bei schwierigen, aber fairen Bedingungen auf der berüchtigten Kandahar-Piste die Goldmedaille geholt. Nur 0,05 Sekunden dahinter ist US-Girl Julia Mancuso auf Platz zwei gelandet, und mit Platz drei für Lokalmatadorin Maria Riesch (+ 0,21 Sekunden) haben auch die deutschen Gastgeber über das erste Edelmetall jubeln dürfen.

Lara Gut aus der Schweiz wurde Vierte, Top-Favoritin Lindsey Vonn, die in dieser Saison fünf Super-Gs für sich entschied und die vor dem Rennen über die total vereiste Piste entsetzt war, kam tatsächlich nicht voll in Fahrt. Für die US-Amerikanerin schaute mit 0,84 Sekunden Rückstand nur der siebente Rang heraus. "Ich hatte keine Chance. Mein Kopf war leer. Aber ich gratuliere der Lizz, sie hat das wirklich super gemacht", sagte Vonn.

Görgl: "Alles perfekt umgesetzt"
Görgl ist die vierte Super-G-Weltmeisterin aus Österreich nach Ulrike Maier (1989, 1991), Alexandra Meissnitzer (1999) und Michaela Dorfmeister (2003). Die Steirerin kommentierte ihren fast fehlerfreien Ritt über die schattige, pickelharte Piste so: "Eigentlich sind das nicht meine Verhältnisse, aber ich habe gewusst, was zu tun ist. Ich habe optimal attackiert und alles richtig umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe."

Für Görgl war der Super-G bereits der zweite große Auftritt bei der WM. Denn am Vorabend hatte die 29-Jährige als Schluss-Act der Eröffnungsfeier den offiziellen WM-Song "You're the Hero" zum Besten gegeben.

Für Fenninger wäre mehr drin gewesen
Anna Fenninger, die als erste Österreicherin ins Rennen gegangen ist, kam zwar nicht optimal in Fahrt, wurde am Ende aber dennoch hervorragende Fünfte und somit zweitbeste ÖSV-Läuferin. "Ich war sehr nervös. Es war ein Kampf bis ganz unten. Oben hatte ich auch noch einen Fehler. Schade, es wäre mehr drinnen gewesen", meinte die Salzburgerin leicht enttäuscht. Auch Österreichs vierte Starterin, die Tirolerin Nicole Hosp, blieb hinter den Erwartungen und wurde Zwölfte.

Fischbacher bei Sturz unverletzt
Andrea Fischbacher sah im Gegensatz zu Fenninger nicht einmal das Ziel. Die Olympiasiegerin hatte schon im oberen Streckenteil leichte Probleme und blieb mit der Hand in einem Tor hängen. Etwa zehn Fahrsekunden später war für die Läuferin aus Eben im Pongau dann Schluss, als sie im Steilhang ein Tor zu direkt andriftete und einfädelte. Fischbacher verlor den linken Ski, rutschte unter dem ersten Sicherheitsnetz durch und kam erst im Flachen zum Stillstand. Sie blieb zum Glück unverletzt.

Fischbacher: "Ich hatte ein Blackout. Ich weiß nicht, was los war, aber ich habe den Schwung um zehn Meter zu früh angesetzt. Dann konnte ich nichts mehr gegen den Ausfall machen."

Das Ergebnis:

Rang	Name	Nation	Zeit
1	GÖRGL Elisabeth	AUT	1:23.82
2	MANCUSO Julia	USA	1:23.87
3	RIESCH Maria	GER	1:24.03
4	GUT Lara	SUI	1:24.26
5	FENNINGER Anna	AUT	1:24.64
6	CURTONI Elena	ITA	1:24.65
7	VONN Lindsey	USA	1:24.66
8	SUTER Fabienne	SUI	1:24.75
9	MERIGHETTI Daniela	ITA	1:24.91
10	PÄRSON Anja	SWE	1:24.99
11	MAZE Tina	SLO	1:25.06
12	HOSP Nicole	AUT	1:25.25
13	KAMER Nadja	SUI	1:25.36
14	LINDELL-VIKARBY Jessica	SWE	1:25.40
15	JANYK Britt	CAN	1:25.42
16	ROSS Laurenne	USA	1:25.65
17	JACQUEMOD Ingrid	FRA	1:25.91
18	FANCHINI Elena	ITA	1:25.95
19	SMITH Leanne	USA	1:25.96
20	MARCHAND-ARVIER Marie	FRA	1:25.97
21	ROLLAND Marion	FRA	1:26.13
22	GAGNON Marie-Michele	CAN	1:26.32
23	SCHNARF Johanna	ITA	1:26.86
24	PREFONTAINE Marie-Pier	CAN	1:27.25
25	BAILET Margot	FRA	1:27.27
26	RUIZ CASTILLO Carolina	SPA	1:27.75
27	FERK Marusa	SLO	1:28.48
28	RIENDA Maria Jose	SPA	1:28.68
29	SHKANOVA Maria	BLR	1:29.14
30	COLETTI Alexandra	MON	1:29.31

Video-Quelle: ORF