Es war der Aufreger 2020 im kulturverliebten Italien: Ein oberösterreichischer Tourist, der das Museum des Bildhauers Canova in Possagno nahe Treviso besuchte, hatte eines seiner berühmtesten Werke beschädigt. Ein Jahr später gibt es gute Nachrichten, die peinliche Affäre wurde friedlich gelöst.
Die Geschichte ging um die Welt: Um ein Selfie zu schießen, setzte sich der Tourist im August auf das Originalmodell in Gips der Marmorstatue der Paolina Bonaparte (die echte steht in Rom) und brach ihr dabei zwei Zehen ab. Danach verließ der Mann das Museum, ohne den Schaden zu melden, was wilde Empörung in Italien auslöste.
Mit Videos aus der Überwachungskamera (siehe oben) wurde der Tourist von den Carabinieri ausfindig gemacht, zerknirscht gab er das Malheur zu und gelobte, für den Schaden aufzukommen.
Für Museum ist „die Sache erledigt“
Sieben Monate später konnten die Zehen mit einem 3-D-Verfahren wiederhergestellt werden, die Kosten im vierstelligen Bereich wurden gänzlich von der Versicherung des Österreichers übernommen: „Damit ist die Sache für uns erledigt, Paolina kann wieder in ihrer ganzen Pracht bestaunt werden. Wir freuen uns auf Besucher“, heißt es vom Museum auf Anfrage der „Krone“.
Wobei Paolina inzwischen ein Österreich-Trauma haben dürfte: Während des Ersten Weltkrieges 1917 wurde sie schon einmal durch eine österreichische Granate beschädigt. Kopf und wiederum drei Zehen brachen ab. 2003 wurde die Skulptur um 12.500 Euro restauriert, ehe 2020 erneut der Österreicher vorbeischaute ...
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