Am Samstag sind mehrere Tausend bunte Teilnehmer bei der 25. Regenbogenparade am Wiener Ring mitgelaufen - auch wenn der Umzug wegen der Pandemie in etwas abgespeckter Form stattfand. Denn diesmal wurde die Vienna Pride als Fußgänger- und Fahrraddemo gestaltet - auf die sonst üblichen geschmückten Wagen wurde aus Sicherheitsgründen bewusst verzichtet. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen wandte sich via Videobotschaft (siehe unten) an die Teilnehmer: „Es darf einfach keinen Platz für Diskriminierung geben, keinen Platz für Hass, keinen Platz für Kriminalisierung.“
Entgegen der normalen Fahrtrichtung setzte sich der Konvoi am frühen Nachmittag von Rathausplatz bzw. Burgtheater in Bewegung.
Der wohl bekannteste Demonstrant bei dem Event ist Tom Neuwirth, der unter dem Namen Conchita Wurst und mit seinem Sieg beim European Song Contest Berühmtheit erlangt hatte. Der Künstler sorgt unter anderem für ausgelassene Stimmung.
Der Weg der Teilnehmer führte die Menge einmal rund um Ring und Kai und wieder zurück - und dann zur Abschlusskundgebung am Rathausplatz.
Die Veranstalter hatten dazu aufgerufen, dass ein Sicherheitsabstand von einem Meter zu haushaltsfremden Personen eingehalten werden muss, das Tragen einer FFP2-Maske wurde außerdem empfohlen. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad wurde diesem Wunsch von der Mehrheit nicht entsprochen. Die SPÖ-Chefin Pamela Rendi ging allerdings mit gutem Beispiel voran.
Punkt 18.30 Uhr war die Veranstaltung vor dem Rathaus zu Ende, mit Songs von Lady Gaga und Miley Cyrus wurden die Feiernden in den Abend entlassen. Pride-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl freute sich in einem Statement gegenüber der APA, dass „trotz einem Krisenjahr so viele Menschen teilgenommen und die Jubiläums-Regenbogenparade wieder einmal zur größten Demonstration Österreichs gemacht haben“.
„Wichtig ist, dass man liebt“
Besonders freute sie sich auch über die vielen Teilnehmer „die nicht selbst lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intergeschlechtlich oder queer (LGBTIQ) sind. Die gemeinsame Demonstration für gleiche Rechte, Sichtbarkeit und Respekt zeige, dass große Mehrheit in Österreich ist längst weiter als die Politik sei und wisse: “Es ist nicht wichtig, wen man liebt - wichtig ist, dass man liebt."
Ludwig und Wiederkehr verurteilen Störaktion
Auch Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) machte die Vielfalt zum Thema, nannte sie die „entscheidende Basis für eine weltoffene Gesellschaft“ und warnte: „Ohne Vielfalt droht die Einfalt.“ Am Samstagabend verurteilten der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Wiederkehr die Störaktion am Rathausplatz. „Hassgefühle und Intoleranz haben in unserer Stadt keinen Platz. Denn Wien liebt dich, egal wen du liebst“, sagten sie in einer gemeinsamen Aussendung. Man werde mit Vehemenz gegen jene Personen, die hinter der Aktion stehen, vorgehen, kündigten sie an.
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