Nicht krebserregend?

EU-Verbot von Glyphosat nach neuer Studie fraglich

Ausland
17.06.2021 13:34

Die Risikobewertung in einer neuen Studie zum umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat stärkt dem Chemiekonzern Bayer den Rücken. Es gebe in der statistischen Auswertung von Tierversuchen keine Hinweise darauf, dass das Mittel krebserregend oder erbgutschädigend sei, hieß es in der Analyse für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Damit wären die Zulassungskriterien für die menschliche Gesundheit erfüllt, so das Fazit.

Es gebe kein Risiko für Verbraucher - zu dieser übereinstimmenden Bewertung waren die Prüfbehörden in Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Ungarn gekommen, die von der EFSA beauftragt worden waren. Die EU-Kommission hatte Ende 2017 die Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre verlängert und muss nun neu entscheiden.

Im September soll eine erste Gesprächsrunde stattfinden und anschließend die EU-Mitgliedsstaaten einbezogen werden. Eine endgültige Empfehlung der EFSA ist im zweiten Halbjahr 2022 zu erwarten.

Bayer: „Glyphosat ist sicher“
Glyphosat wurde von der Bayer-Tochter Monsanto entwickelt und von den Amerikanern und nun auch von Bayer unter dem Markennamen Roundup vertrieben. Das Herbizid wird aber auch von anderen Firmen hergestellt, da das Patent seit Jahren abgelaufen ist. Bayer sieht sich wegen des Unkrautvernichters in den USA mit rund 9.300 Klägern konfrontiert, da Glyphosat im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Der Leverkusener Agrarchemie- und Pharmakonzern hat immer wieder beteuert, dass Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung sicher sei und sich dabei auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien berufen.

Teilverbot in Österreich
Erst kürzlich hat der Österreichische Nationalrat ein Teilverbot des Pflanzenschutzmittels beschlossen - dieses gilt für die private Verwendung und an öffentlich genutzten Orten wie Parks, Sportflächen und Friedhöfen. Die Nutzung in der Landwirtschaft bleibt von der Regelung aber unberührt. Kritik daran gab es schon im Vorfeld von Umweltorganisationen - denn so sei der Großteil der Glyphosat-Nutzung ausgeklammert.

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