Ohne EMA-Zulassung

Slowakei impft ab 7. Juni mit Sputnik V

Ausland
26.05.2021 16:49

Die slowakische Regierung hat am Mittwoch beschlossen, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V auch ohne Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA einzusetzen - nach Ungarn als zweites Land der Europäischen Union. Die von der Vier-Parteien-Koalition in ihrem Beschluss festgehaltene Begründung für die Maßnahme: „Es gibt noch immer eine nicht zu vernachlässigende Zahl an Bürgern, die erklären, dass sie sich nur mit Sputnik V impfen lassen wollen.“

Das dürfe man nicht ignorieren, wenn man eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung erreichen wolle, so das Argument der Regierung. Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky erhielt vom Kabinett den formellen Auftrag, den Impfbeginn bis 7. Juni sicherzustellen.

Noch am Dienstag hatte Lengvarsky bemängelt, dass Russland noch immer nicht die komplette Dokumentation geliefert habe, die zur endgültigen Beurteilung notwendig sei.

Eine Krankenschwester bereitet den Impfstoff „Sputnik V“ für die Verimpfung vor. (Bild: MTVA - Media Service Support and Asset Management Fund)
Eine Krankenschwester bereitet den Impfstoff „Sputnik V“ für die Verimpfung vor.

Die Slowakei solle sich daher an die Empfehlungen der EMA halten und den Impfstoff erst nach einer EU-Zulassung einsetzen.

Der liberale Wirtschaftsminister Richard Sulik räumte im TV-Nachrichtensender TA3 ein, dass nicht alle Minister mit der Mehrheitsentscheidung des Kabinetts einverstanden gewesen seien.

Anfang April war der Impfstoff in folgenden Ländern im Einsatz:

Schon Anfang März hatte die Slowakei aus Russland 200.000 Dosen des Impfstoffs erhalten, setzte ihn aber wegen der fehlenden Zulassung bisher nicht ein. Nun wird sie nach Ungarn das zweite EU-Land, das den russischen Impfstoff verwendet.

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