Jose vs. Jorge

Streit zwischen Mourinho und dem Real-Vorstand

Fußball
20.01.2011 15:59
Jose Mourinho ist in seiner Ehre gekränkt. Der Trainer musste feststellen, dass er bei Real Madrid nicht schalten und walten kann, wie er möchte. Im Gegenteil: Der Portugiese hat das Gefühl, dass die Vereinsführung ihn hängen lässt. Schon seit Wochen herrschen beim spanischen Rekordmeister hinter den Kulissen knisternde Spannungen zwischen dem Trainer und Generaldirektor Jorge Valdano.

Nun brach ein offener Krach zwischen Coach und Manager aus. "Ich bin alt genug, mir braucht man keine verdeckten Botschaften über die Medien zukommen lassen", sagte Mourinho mit bitterböser Miene. Auch wenn "Mou" keinen Namen nannte, war der Vorwurf eindeutig gegen Valdano gerichtet. Der Argentinier hatte sich über die Forderung des Portugiesen nach der Verpflichtung eines Mittelstürmers lustig gemacht und sich darüber mokiert, dass Mourinho den Franzosen Karim Benzema beim 1:1 gegen Almeria auf die Ersatzbank verbannt hatte.

Für Mourinho hört der Spaß auf
"Wir hatten doch einen Neuner, aber der saß auf der Bank", witzelte Valdano nach dem enttäuschenden Remis gegen den Nachzügler. Für Mourinho hört da der Spaß auf. Das Real nahestehende Sportblatt "As" berichtete, der Trainer habe unter seinen Mitarbeitern verbreiten lassen, dass er den Klub zum Ende der Saison verlassen wolle. Sein Vertrag läuft noch bis 2014. Auf einer Pressekonferenz wurde er gefragt, weshalb er so übel gelaunt sei. "Weil ich hier weg will", antwortete Mourinho. Er ließ offen, ob er den Verein oder nur die Pressekonferenz verlassen wollte.

Mourinho hatte schon im Sommer 2010 für die Verpflichtung eines profilierten Angreifers plädiert und dieses Verlangen bekräftigt, als sich zuletzt herausstellte, dass Gonzalo Higuain monatelang ausfällt. Real schlug diese Wünsche jedoch in den Wind. Auch mit seinem Eintreten für eine Vertragsverlängerung für den Portugiesen Pepe stieß der Trainer bei der Clubführung auf taube Ohren.

Der Chef schweigt
"Mourinho hätte bei Real gerne die volle Kommandogewalt im Stile eines Managers", schreibt "As". "Er betrachtet Valdano als ein Hindernis." Die Zeitung "El Pais" sieht in dem jüngsten Streit einen Bruch zwischen Trainer und Manager. Der mächtige Klubchef Perez hüllt sich weiter in Schweigen. Dies deutet darauf hin, dass die Vereinsführung auf Distanz zu dem Trainer geht, den sie zu Saisonbeginn als "Retter" und "Titelgaranten" verpflichtet hatte.

Vonseiten der Spieler genießt Mourinho offenbar Rückendeckung. Torhüter Iker Casillas bekräftigte am Mittwoch in einem Radio-Interview: "Er will bleiben und der Klub will, dass er bleibt. Ich sage das und ich bin der Kapitän."

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