Er galt einst als der James Dean seiner Generation. Doch nach anhaltenden Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung steht James Franco vor dem Scherbenhaufen seiner Karriere. Jetzt ließ ihn sogar sein bester Hollywood-Freund und langjähriger Film-Kollaborateur wie eine heiße Kartoffel fallen: Seth Rogen.
Dessen Stern war mit Franco zusammen 1999 in „Freaks and Geeks“ aufgegangen. Danach spielten die guten Freunde gemeinsam 2008 in „Pineapple Express“, 2013 in „This Is the End“ und 2014 in „The Interview“ und kollaborierten an vier weiteren Projekten. Das hindert Rogen nicht daran, sich jetzt im Interview mit der „Sunday Times“ eiskalt von seinem alten Kumpel loszusagen.
Keine Zusammenarbeit mehr
Auf die Frage, ob er weiterhin mit Franco zusammenarbeiten würde, enthüllte der 39-Jährige: „Die Wahrheit ist, dass ich es zuletzt nicht mehr getan habe und auch keine zukünftigen Pläne habe, es zu tun!“
Rogen hatte auch 2017 als Produzent in der Komödie „The Desaster Artist“ fungiert, der Franco eine Oscarnominierung einbrachte, und Anfang April dieses Jahres auch ungewollte Negativschlagzeilen. Denn Francos Co-Star Charlyne Yi behauptete auf Instagram, dass sie Franco bei der sexuellen Belästigung von Frauen am Set beobachtet hatte. Und sie wegen des „Sextäters“ ihre Rolle eigentlich hinwerfen hatte wollen - sich „durch Bestechung“ allerdings umstimmen ließ.
Auch Vorwürfe gegen Rogen
Als während der Dreharbeiten gleich mehrere Frauen Vorwürfe gegen Franco erhoben, dass dieser sie sexuell genötigt hatte, beschloss Yi, den Dreh abzubrechen: „Ich wollte aus dem Vertrag raus. Stattdessen hat man mir eine größere Rolle angeboten. Ich habe geweint, weil es genau das Gegenteil von dem war, was ich wollte. Ich fühlte mich nicht sicher, mit einem fucking Triebtäter zu arbeiten.“ Yi ließ sich überreden, zu bleiben: „Sie haben Francos Taten als Schnee von gestern herunter geredet, obwohl ich gerade selbst gehört hatte, wie James eine Frau belästigt hat.“
Yi attackierte in ihrem Posting auch Rogen: „Er war einer der Produzenten und wusste, dass man mich bestechen wollte mit der größeren Rolle. Niemand zieht die James Francos zur Rechenschaft, oder auch die Seth Rogens und anderen Unterstützer von Franco.“
Vorwürfe seit 2017
2017 waren SMS-Nachrichten von Franco an die britische Schülerin Lucy Clode an die Öffentlichkeit gekommen. In denen hatte er die 17-Jährige in sein Hotelzimmer einlud. Der Schauspieler entschuldigte sich damit, eine „schlechte Entscheidung“ getroffen zu haben.
Ein Jahr später behauptete Francos Ex-Freundin Violet Paley, dass er sie zum Oralsex im Auto gezwungen hatte. 2019 folgte eine Klage zweier Studentinnen von Francos Schauspielschule Studio 4. Sarah Tither-Kaplan und Toni Gaal beschuldigten ihren Lehrer, sie zu expliziten Sexszenen gezwungen zu haben. Franco hat sich im Februar mit den Frauen außergerichtlich geeinigt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.