Es gibt sogar Punkte

Münchner Ski-Show mit Bombenschutt als Unterlage

Sport
31.12.2010 10:51
Es sind sicher auch die fix garantierten Weltcuppunkte, die die Skistars am Sonntag nach München auf den 564 Meter hohen Olympiaberg zu den zwei Parallelrennen locken. Aber auch die Siegesprämie von 40.000 Schweizer Franken, das sind rund 32.000 Euro, sind nicht zu verachten. Österreich ist mit neun Athleten vertreten, Slalom-Dominatorin Marlies Schild lässt die Veranstaltung allerdings aus und konzentriert sich bereits auf den Slalom am Dienstag in Zagreb.

Techniker Marcel Hirscher, der 2009 den Parallelslalom in Moskau gewonnen hatte, schwärmt seit seinem Sieg auf dem Roten Platz: "Das ist die Zukunft des Skisports, eine Kombination aus Sport und Show. Wir brauchen mehr solcher Events und zwar in Paris, Wien, Berlin, New York", hatte der Salzburger damals geschwärmt.

Punkte gibt's nur für die Gesamtwertung
Dementsprechend groß ist die Vorfreude von Österreichs Top-Techniker auf München: "Ich freue mich brutal auf München. Der Kampf Mann gegen Mann taugt mir total und ich kann mich bei solchen Rennen immer voll hineinsteigern", meinte der 21-Jährige. Dem Event in München verlieh der Internationale Skiverband sogar Weltcupstatus. Weil die Teilnehmerzahl aber auf 16 pro Geschlecht begrenzt ist (je die Top 15 der Weltrangliste, dazu ein garantiertes Startrecht für das Gastgeberland), zählen die Punkte nur für die Gesamtwertung und nicht den Disziplin-Cup.

Walchhofer will nur Spaß haben
Österreichs Slalom-Ass Reinfried Herbst rutschte wegen Absagen von vor ihm gelisteten Läufern ins Teilnehmerfeld. Auch Speed-Asse wie der Schweizer Didier Cuche und die Salzburger Michael Walchhofer und Andrea Fischbacher finden sich auf der Startliste. "Das wird sicher ein Spektakel. Den Sieg machen sich aber die Slalom-Spezialisten unter sich aus. Ich gehe locker in den Bewerb, vielleicht kann ich überraschen", machte Walchhofer deutlich, dass es nicht nur ein Spaß-Bewerb für ihn ist.

Riesch und Vonn dabei
Mit der Deutschen Maria Riesch und der US-Amerikanerin Lindsey Vonn sind bei den Damen die Besten der Gesamtwertung dabei, bei den Herren verzichtet hingegen der aktuelle Branchenprimus Silvan Zurbriggen auf den Trip nach Bayern. Was zur kuriosen Situation führen könnte, dass der nur einen Zähler hinter dem Schweizer liegende Walchhofer die Weltcupführung übernehmen könnte - und das nach einem Slalom. Gefährlich werden kann dem Gewinner der Abfahrt von Bormio nur der 73 Zähler hinter ihm liegende US-Amerikaner Ted Ligety.

Die Rennen werden im K.-o.-System ausgetragen und es gibt bereits fürs Antreten Punkte. Die Verlierer der ersten Runde (Achtelfinale) erhalten 15 Zähler, jene der zweiten (Viertelfinale) 30. In einem Großen und Kleinen Finale werden die Top Vier ermittelt, auf dem Konto des Siegers werden 100 Punkte, auf jenem des Zweiten 80, des Dritten 60 und des Vierten 50 Punkte gutgeschrieben.

Rennen auf Bombenschutt
Der Olympiaberg ist ein künstlicher, aus Bombenschutt erbauter Hügel. Da es keinen Lift gibt, werden die Sportler in Autos zum Start hochgefahren. Mit den Parallel-Slaloms sollen auch die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen im kommenden Februar sowie die Münchner Olympiakandidatur für 2018 beworben werden.

Von den Österreichern wird die Veranstaltung durchwegs positiv aufgenommen. "Es macht sicher Sinn, mit solchen Events in die Stadt zu gehen", sagte Benjamin Raich. Und Elisabeth Görgl meinte, dass es darum gehe, den Sport für die Leute interessant zu machen. "Und das beinhaltet auch solche Events. Dazu gehören anspruchsvolle Rennen, spektakuläre Kameraeinstellungen und die Art und Weise, wie die Sachen im Fernsehen präsentiert werden."

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