Hauptgrund Mutation

„Ost-Gipfel“: Bald strengere Regeln in 3 Ländern

Österreich
22.03.2021 21:15

„Gelockert wird frühestens nach Ostern“ ist das Ergebnis der Beratungen zwischen Regierung und Ländern. Experten hatten Verschärfungen gefordert - die kommen aber nur im Osten. Vom Tisch ist auch eine Sonderregelung für Osterfeiern.

Geschlossen und vor Harmonie strotzend trat die Montagsrunde am Nachmittag wieder vor die Kameras - und verkündete: wenig. Der Großteil der Entscheidungen wird auf nach Ostern verschoben. „Wir hoffen, dass wir bis dahin die Infektionszahlen so weit reduzieren können, dass doch weitere Öffnungsschritte möglich sind“, bat Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien, die Österreicher um Geduld.

Ein paar Dinge wurden doch entschieden und verkündet:

  • Keine Lockerungen zu Ostern: Im Vorfeld der Verhandlungen war die Rede davon gewesen, dass zu Ostern – wie zuletzt zu Weihnachten – Treffen von zehn Personen aus maximal fünf Haushalten erlaubt sein könnten. Einer solchen Sonderregelung erteilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober eine Absage, ohne auf Details einzugehen. Laut geltender Verordnung wären Treffen zwischen maximal vier Personen (plus bis zu sechs minderjährige Kinder) aus maximal zwei Haushalten erlaubt.
  • Krisengipfel für den Osten: Die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland sollen im Lauf der Woche mit dem Gesundheitsminister strengere Maßnahmen erarbeiten. Welche das sein könnten, ist fraglich: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sprach zwar davon, Schulschließungen, wenn möglich, verhindern zu wollen. Sollten einzelne Schüler positiv getestet werden, könnte aber die ganze Klasse nach Hause geschickt werden. Ebenfalls möglich: eine FFP2-Maskenpflicht an stark frequentierten Plätzen im Freien, etwa Einkaufstraßen.
  • Grund für das Einschreiten im Osten ist die starke Ausbreitung der Briten-Mutation, auch in den Nachbarstaaten. „Beim Stammvirus erkranken etwa 0,7 Prozent schwer, bei der britischen Mutation 1,4 Prozent. Das heißt: Die Infektionszahlen steigen linear, durch den schwereren Verlauf wird die Anspannung in der Intensivmedizin schneller größer“, so Anschober.
  • Über 400 wird verschärft: Automatisiert wird die Regel, dass in Bezirken oder Gemeinden mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 400 automatisch strengere Regeln gelten. Zuletzt war das etwa in der Kärntner Gemeinde Hermagor oder in Wiener Neustadt der Fall. Die Maßnahmen könnten von Ausfahrtstests bis Distance Learning reichen.
  • Vorarlberg bleibt offen: „Ich habe den Eindruck, das Pilotprojekt funktioniert gut“, hält der Gesundheitsminister an den Öffnungen in Vorarlberg fest. In einer Woche werde man evaluieren.
  • Weg von reinen Fallzahlen: Die nächsten Entscheidungen hängen von der Entspannung der Situation auf den Intensivstationen ab. Wo die Lage stabil ist, werde gelockert. Damit geht die Politik weg von einer Beurteilung anhand von Infektionen.
  • Testen: In Teststraßen sollen Eigentests unter Aufsicht durchgeführt und so die Kapazitäten – vor um Ostern – ausgebaut werden.

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner sprach vom „spärlichen Ergebnis“, Gerald Loacker (NEOS) gab sich „ratlos“, FPÖ-Chef Norbert Hofer ist gegen eine „direkte Testpflicht“. Die Gastronomie kritisiert fehlende Perspektiven und wünscht sich ein Datum, so Sprecher Mario Pulker.

Kronen Zeitung

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