„Lola“ zu unsexy?

Golf-Star Spiranac, „Space Jam“ und der Sexismus

Sport-Mix
17.03.2021 07:55

Können Frauen stark und (!) sexy sein? Ja, behauptet Ex-Golferin Paige Spiranac, gemeinhin eher für ihre, sagen wir, pikanten Outfits denn für herausragende Sport-Spitzenleistungen bekannt. Bunny „Lola“ aus dem Basketball-Movie „Space Jam“ ist Spiranac in der Neuauflage des Hollywood-Klassikers zu wenig sexy. Die Botschaft, Frauen könnten nur stark sein, wenn sie ihre weiblichen Reize hintanstellen, geht für sie ins Leere.

Der Reihe nach: In den 90er-Jahren mutierte Michael Jordan nicht nur zum Basketball-Superstar, sondern dank seiner Rolle bei „Space Jam“ auch zum Film-Hero. Gemeinsam mit Bugs Bunny, Lola und Co. stemmte er sich basketballspielend den Bösen entgegen. Jetzt gibt‘s eine Neuauflage. „Space Jam 2“ soll im Sommer in die Kinos kommen. Als Hauptdarsteller fungiert nicht mehr Michael Jordan, sondern der aktuelle NBA-Überflieger LeBron James.

Kein bauchfreies Top mehr
Auch andere Adaptierungen wurden - dem Zeitgeist entsprechend - vorgenommen. Animationsfigur „Lola Bunny“ wurde gleichsam einem Relaunch unterzogen. Die 90er-Jahre-Version sei zu sexy, heißt es von den Filmemachern. Um nur ja nicht in die Sexismus-Falle zu tappen, gehe es in der 2021-Version darum, ihre „Echtheit, Stärke und Kompetenz“ herauszuarbeiten. Folgerichtig brilliert Bunny Lola 2.0 nicht mehr mit hautengen Pants, nabelfreiem Sport-Top und verträumt-kessem Blick, sondern vielmehr mit Schlabber-Shorts samt Radlerhose darunter und deutlich längerem Oberteil.

Jegliche Weiblichkeit genommen?
Paige Spiranac greift der Gedanke zu kurz. Muss eine Frau, um Stärke und Authentizität zu vermitteln, automatisch maskuliner wirken, fragt sie in der „Sun“. Es sei ein Trugschluss, dass betonte Weiblichkeit mit Stärke nicht kompatibel sei. Bunny Lola sei „jegliche Weiblichkeit genommen“ worden. Spiranac selbst jedenfalls lebt und inszeniert seit Jahren den Gegenentwurf des „Space-Jam-Modells“. Auf Instagram erfreut sie ihre Fan-Schar regelmäßig mit Outfits, die ihre weiblichen Attribute deutlich in den Vordergrund rücken.

Freilich sieht auch sie sich ständig Kritik ausgesetzt. Sie reduziere sich selbst auf ihre Äußeres, würde dadurch den Boden für Sexismus aufbereiten, müsse sie sich regelmäßig anhören. Doch genau davon hält sie nichts. „Ich finde es nicht gut, was mit der neuen Lola suggeriert werden soll“, sagt sie der „Suns“: „Jede Frau kann stark und sexy und selbstständig sein.“

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(Bild: KMM)



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