Von der schönsten Seite will sich Steyr bei der in fünf Wochen beginnenden Landesausstellung zeigen. An vielen Schrauben wurde dazu gedreht, ein Problem blieb: In der Innenstadt stehen 15,7 Prozent der Geschäfte leer. SPÖ-Bürgermeister Gerald Hackl glaubt auch nicht an eine rasche Besserung der Lage.
„Die Corona-Krise wird nicht spurlos vorübergehen und wird zu noch mehr Leerständen in den Städten führen“, rechnet Stadtchef Gerald Hackl mit weiteren leeren Geschäften in Steyr. Bereits jetzt ist beinahe jeder sechste Shop geschlossen, viele Geschäfte halten sich nur dank staatlicher Unterstützung über Wasser. Österreichweit schneidet Steyr mit der Leerstandsquote von 15,7% im Städtevergleich des Beratungsunternehmens „Standort+Markt“ nur noch besser als Krems und Wiener Neustadt ab.
Linz und Wels liegen auf den vordersten Plätzen
Auf den vordersten Plätzen sind hingegen Linz und Wels zu finden. Hackl ist davon wenig beeindruckt, er spricht von einem ständigen Wandel: „Es gibt viele Beispiele von Städten, die ein paar Jahre ganz toll dastehen und dann nach einiger Zeit wieder viele Leerstände haben!“
Talsohle
In dieser Talsohle befindet sich Steyr schon seit Jahren. Daran ändert auch die „Startplatz-Förderung“ nicht viel. Im ersten Jahr der Geschäftseröffnung schießt die Stadt pro Quadratmeter drei Euro zu, im zweiten Jahr sind es dann zwei Euro. Hackl: „Das Problem ist, dass sich das Kaufverhalten der Menschen geändert hat. Das Internet ist der große Feind des Handels.“
Jeder vierte Shopmieter zog schon einmal um
Aber auch die hohe Übersiedlungssrate ist kein Ruhmesblatt für die Stadt Steyr. 26,1 Prozent der Geschäftsleute haben zuletzt ihre Shopfläche mindestens einmal im Jahr gewechselt. „Eine hohe Rate zeugt von Veränderungsprozessen im Handelsgefüge einer Stadt, die zum Teil auch von Unsicherheiten bestimmt werden“, heißt es in dem Bericht der Berater.
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