„Ausreichend Dosen“

Impfungen: Anschober-Erlass soll für Tempo sorgen

Österreich
15.03.2021 13:21

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) drängte am Montag auf mehr Tempo bei den Impfungen gegen das Coronavirus. Dazu brauche es vor allem eine rasche Verimpfung der gelieferten Impfdosen in den Bundesländern, so der Minister. Bis Ende Juni sollen alle impfwilligen Österreicher auch eine Dosis erhalten. Wenig optimistisch zeigte sich Anschober in Sachen weiterer Lockdown-Lockerungen.

Gemeinsam mit den Bundesländern möchte er die Immunisierung vorantreiben, erklärte Anschober in einer Aussendung. Die Impfkampagne hat indessen am Wochenende die erste Schallmauer von einer Million Impfungen überschritten - bislang haben damit etwa zehn Prozent der infrage kommenden Bevölkerung eine erste Dosis erhalten.

„Gut mit Impfstoffen versorgt”
Im Hinblick auf die derzeit entbrannte Diskussion um Fehler bei der Impfstoffbeschaffung erklärte Anschober, dass das Land mit einer Gesamtbestellung von 31 Millionen Dosen sehr gut versorgt wäre. Er gehe davon aus, dass bis Ende Juni genug Mengen vorhanden sein werden, um alle Impfwilligen damit zu versorgen.

Entscheidend dafür sei aber, dass die gelieferten Dosen auch so rasch wie möglich verimpft werden - nur so könnte der Impfplan auch konsequent eingehalten werden. Vorrang haben dabei weiterhin ältere Menschen und Risikopatienten - ein entsprechender Erlass dazu gehe noch am Montag an die Bundesländer, so der Minister. Unter anderem finden sich darin aber auch Adaptierungen zu AstraZeneca und zu Impfungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion.

So fallen etwa die Einschränkungen zu AstraZeneca gegenüber dem Impfplan von Mitte Februar heraus, nachdem das Nationale Impfgremium (NIG) die Verwendung des Corona-Impfstoffs auch bei über 65-Jährigen empfohlen hat. Geregelt wird darin auch wie mit Impfungen nach einer Covid-Erkrankung umgegangen werden soll: So wird empfohlen, dass eine Impfung für sechs bis acht Monate aufgeschoben und dann auch nur eine Dosis verabreicht wird.

Kommt es zwischen der ersten und der zweiten Dosis zu einer Infektion, soll die zweite Dosis um weitere sechs bis acht Monate aufgeschoben werden.

Dritte Welle rollt an
„Wir sind am Beginn einer dritten Welle und müssen mit aller Kraft vermeiden, dass aus der linearen Steigerung eine exponentielle wird - damit die intensivmedizinischen Kapazitäten nicht neuerlich an ihre Grenzen kommen“, meinte Anschober. Besonders die Situation aus dem vergangenen Herbst dürfe sich nicht wiederholen.

Zuversichtlich zeigte er sich in dem Zusammenhang mit dem „neu gespannten Sicherheitsnetz“ - die Ausreisetestungen in Risikozonen hätten sich bislang bewährt. Dies würden die Beispiele in Tirol und im Kärntner Bezirk Hermagor zeigen, wo es zu deutlichen Verbesserungen der Infektionslage gekommen sei.

Keine weiteren Lockerungen in Sicht
Die Regierung berät am Montag gemeinsam mit Experten und Ländervertretern die aktuelle Corona-Situation. Man wolle kommende Woche die Lage noch beobachten, hat es zuletzt im Bundeskanzleramt geheißen. „Aber wir müssen jetzt jedes zusätzliche Risiko vermeiden“, deutete der Minister an, dass es wohl zu keinen wesentlichen Öffnungsschritten nach Ostern kommen werde.

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