„Passiert ja bereits“

Pharmaindustrie gegen Lockerung des Patentschutzes

Ausland
09.03.2021 16:57

Die Pharmaindustrie hat sich wenig überraschend gegen eine Lockerung des Patentschutzes ausgesprochen. Diese Forderung war in der Vergangenheit häufiger aufgetaucht, weil Befürworter die Hoffnung geäußert hatten, dass eine solche Maßnahme die Produktionsmengen von Coronavirus-Impfstoffen rasch erhöhen könnte.

Der Generalsekretär der Pharmig, Alexander Herzog, entgegnete dazu jedoch: „Es ist nicht der Patentschutz, der uns bei den Produktionskapazitäten Grenzen setzt, sondern es sind vielmehr der kurzfristige, sehr hohe Bedarf an geschultem Personal, an der notwendigen Infrastruktur und an technischem Know-how.“ Die Pharmig ist ein Interessensverband der heimischen Pharmaunternehmen.

Schon jetzt intensive Zusammenarbeit
Die Impfstoff-Produzenten würden ohnehin bereits intensiv zusammenarbeiten, um die Produktionsmengen laufend zu erhöhen. „Dazu gehört auch die freiwillige Überlassung von Lizenzen, was ja im Grunde genau dem entspricht, was die Patentschutz-Gegner fordern. Das passiert ja bereits, und zwar auf freiwilliger Basis“, so Herzog.

Dass Impfstoffe gegen Covid-19 nach kurzer Zeit überhaupt verfügbar sind, sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass in deren Entwicklung auf bereits vorhandenen Forschungserkenntnissen aufgebaut werden konnte.

Patentschutz bleibt wichtige Säule
„Die hätte es nicht oder nicht in dem Ausmaß gegeben, hätten die Forscher nicht auch einen Anreiz, ihre Erkenntnisse und Errungenschaften eine gewisse Zeit vor Nachahmung zu schützen. Der Patentschutz ist und bleibt eine wichtige Säule jedweder Forschungsaktivität“, mahnt Herzog.

Im Februar hatte Claudia Wild vom Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) kritisiert, dass die öffentliche Hand den Großteil der Covid-19-Impfstoffforschung gezahlt habe, um die Seren dann teuer zu kaufen und zu warten, bis die privaten Unternehmen genug davon liefern können. Sie sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Lockerung des Patentschutzes aus.

Quelle: APA

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