„Krone“-Gemeindeserie:

Sittersdorf: Ein Ort mit viel Weinkultur

Hubertus Orsini-Rosenberg zeigt den Valvasor-Druck von der ehemaligen Burg Sonnegg (1267 erstmals erwähnt), die einst ober dem Herrenhaus seiner Familie am Schlossberg thronte.

(Bild: Evelyn Hronek Kamerawerk)

In der Südkärntner Gemeinde Sittersdorf wurde bereits vor Jahrhunderten Wein kultiviert. Ein Verein hat die Tradition wiederbelebt.

Die Geschichte der Südkärntner Weinbau-Gemeinde mit 27 Ortschaften ist bewegend: Über die alte Römerstraße wurden Handelswaren transportiert. So kam einst die Rebe von Spanien nach Sittersdorf. Christoph von Ungnad, der Herr von Sonnegg, soll sie um 1470 mitgebracht haben. Laut Anekdote hat sich der spanische König Karl III auf Empfehlung von Fürst Rosenberg den edlen Tropfen sogar nach Madrid schicken lassen, um damit seine Magenschmerzen zu behandeln.

Heute wächst am Gutshof Sonnegg ein Rebstock. „Wir wissen nicht genau, wie alt die Rebe ist“, sagt Hubertus Orsini-Rosenberg, dessen Vorfahren vor 382 Jahren nach Sonnegg gezogen sind. Teile des Gutshofes stammen aus dem 16. Jahrhundert. In jüngerer Vergangenheit wurde der Mythos Wein durch den Weinbauverein wieder zum Leben erweckt. Beim Weinfest können Zweigelt, Chardonnay oder Cabernet verkostet werden. Der Sonnegger See, der im Jahr 1966 ausgehoben wurde, ist heute die Metropole des Acoustic Lakeside Festivals, das die Region weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat.

„Den Sittersdorfer Marmor, der bis vor 250 Jahren abgebaut worden ist, sieht man übrigens noch heute bei vielen Kirchen in Südkärnten.“

Daten & Fakten: Gemeinde Sittersdorf: Fläche: 44,95 km²; Seehöhe: 500 Meter; Einwohner: 1974

Bürgermeister: Jakob Strauß (SPÖ)

1. Vizebürgermeister: Gerhard Koller (SPÖ)

2. Vizebürgermeister: Walter Schmacher (AFS)

Gemeinderat: Setzt sich aus 19 Mandaten zusammen. 9 Sitze hat die SPÖ, 5 Sitze die AFS und 5 Sitze Willibald Wutte.

Strauß tritt bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl nicht mehr an. Um den Bürgermeistersessel ringen sein Vize Koller (SPÖ), Schmacher (AFS) und Willibald Wutte (Team Wutte).