Monatliches Stipendium

Wien zahlt 400 Euro Bonus für Pflegeausbildung

Pfleger dringend gesucht: Die Stadt Wien fördert die Ausbildung.

(Bild: stock.adobe.com)

Pflegeausbildung statt Arbeitslosigkeit: Mit dem Ansatz will die Stadt einerseits den eklatanten Pflegermangel und andererseits die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen. Für eine Ausbildung zahlt die Stadt deshalb jetzt 4100 arbeitslosen Wienern 400 Euro Bonus pro Monat - zusätzlich zum Arbeitslosengeld.

Bis 2030 benötigt Wien 9100 zusätzliche Pflegekräfte. Das geht aus einer Studie des Dachverbandes Wiener Sozialeinrichtungen hervor. Auf der anderen Seite hatten im Jänner 154.688 Personen in der Hauptstadt keinen Job. Das sind 32.335 Arbeitslose mehr als im Jänner 2020. Mit der neuen Ausbildungsoffensive will die Stadt da also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und bietet 4100 arbeitslosen Wienerinnen und Wienern eine Pflegeausbildung. Das Besondere: Für die Ausbildung, die zwölf Monate und länger dauert, zahlt die Stadt zusätzlich zum Arbeitslosengeld einen monatlichen Bonus von 400 Euro.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

„Das neuartige Stipendienmodell soll längere Ausbildungen auch für Arbeitslose leistbar machen“, erklärt Bürgermeister Michael Ludwig. Viele würden aufgrund der langen Ausbildungsdauer und der finanziellen Unsicherheit diesen Schritt scheuen, so der Stadtchef. „Für das Wiener Ausbildungsgeld nehmen wir 31,5 Millionen Euro in die Hand“, sagt Finanzstadtrat Peter Hanke.

Finanz- und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ)

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Abgewickelt wird das Programm über den Waff, Arbeitssuchende können sich an einen AMS-Berater wenden oder sich auf waff.at informieren. Zu besetzen sind Stellen von der Assistenz bis zum Diplom in der Krankenpflege.

Wien hat noch Vertrauen in Nevrivy
Im Zuge einer Pressekonferenz äußerte sich der Wiener Bürgermeister auch erstmals zu den Korruptionsermittlungen gegen den Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ). „Ich habe so lange Vertrauen, bis ich vom Gegenteil überzeugt bin“, sagt Ludwig. Er habe Nevrivy stets als korrekten Politiker erlebt. Jetzt seien die Behörden am Zug.