Mitte der 80er-Jahre war der Vater des Verdächtigen in Australien bei einem Schiffsunglück verstorben. Verfolgt man die Spuren von Mutter und Sohn in Linz, so gibt es eine Konstante: Die Notstandshilfebezieherin und der Frühpensionist eckten überall an. So hatten vor zwei Jahren die Nachbarn in einem Wohnhaus im Linzer Haselgrabenweg Unterschriften gesammelt, weil der Verdächtige regelmäßig randalierte und Türen eintrat.
Das änderte sich auch nicht mit der Übersiedlung in die Linzer solarCity, wo der Sohn mit 1,5 Promille im Blut durchdrehte, laut Polizei seine Mutter mit einer Tischlampe erschlug und ihr ein Messer ins Auge rammte.
Möglicher Bezug zu weiteren Morden
Für die Angehörigen ist der Fall klar: "Wir hatten wenig Kontakt, weil er so schwierig war. Er hat seine Mami abgöttisch geliebt. Und gleich darauf war's das blanke Gegenteil. Wie wenn man einen Schalter umlegt", erzählt ein Onkel des Verdächtigen aus Asten.
Die Kripo prüft, ob der Mordverdächtige auch für den Doppelmord an zwei Süchtigen in Linz-Urfahr und dem Mordversuch an einem Arzt der Linzer Landesnervenklinik in Frage kommen könnte.
Familiendrama in Pichling
Nachbarn hatten wegen des Lärms und der Hilferufe am Dienstag um 20.11 Uhr die Polizei alarmiert. Doch da war es schon zu spät: Der Sohn hatte seine Mutter bereits niedergeschlagen. Dann zertrümmerte er in einem Tobsuchtsanfall Möbel, warf ein Tischchen und mehrere Sessel vom Balkon.
Als die Polizei eintraf, war alles ruhig – worauf mit Feuerwehrhilfe die Wohnung geöffnet wurde. Der Notarzt konnte aber nicht mehr helfen: Die Frau war verblutet. In der Wohnung wurde der Sohn festgenommen. Er war leicht betrunken, aber nicht unter Drogeneinfluss. Bei der Einvernahme am Mittwoch gestand er laut Polizei zerknirscht die Bluttat.
von Christoph Gantner ("OÖ Krone") und ooe.krone.at
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