Historische Pleite

Skiflug-WM: ÖSV-Adler als Team böse abgestürzt

Wintersport
13.12.2020 18:01

Die ersatzgeschwächten ÖSV-Adler sind im abschließenden Teambewerb der Skiflug-WM in Planica nur Sechste geworden. Nach den Ausfällen von Stefan Kraft und Daniel Huber ohnehin nur als Außenseiter angetreten, waren die Österreicher am Sonntag 240 Punkte und damit meilenweit von den Medaillen weg. Gold ging an Norwegen, das vor Deutschland und Polen seinen Titel erfolgreich verteidigte.

Hauptverantwortlich für das schlechteste ÖSV-Teamergebnis in der WM-Geschichte (seit 2004) war ein 129,5 m kurzer Sprung von Ersatzmann Timon-Pascal Kahofer. Aber auch Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald schwächelten, lediglich der im Vorfeld ebenfalls von einer Corona-Infektion betroffene Michael Hayböck zeigte sich konkurrenzfähig.

Schlecht wie nie
Die wegen der Pandemie ohne Zuschauer ausgetragene WM endete wie auch schon jene 2018 ohne Medaille für der erfolgsverwöhnten Österreicher. War es damals Kraft, der im Einzel als Vierter knapp an Bronze vorbeischrammte, sprang am Samstag unerwartet Hayböck für seinen wegen Rückenproblemen fehlenden Kumpel ein, musste sich aber ebenfalls mit „Blech“ begnügen.

Im Nationenbewerb war man nicht nur wegen des verpatzten ersten Sprungs von WM-Debütant Kahofer völlig chancenlos. Nur Hayböck durfte nach seinen Flügen auf 223,5 und 231 Meter zufrieden sein. „Es war sehr unerwartet, dass ich da so gut mitfliegen und um die Medaillen mitkämpfen kann“, sagte der Oberösterreicher, der wie Ex-Weltmeister Schlierenzauer und Aschenwald unmittelbar nach einer Covid-Infektion zur WM gekommen war. Am Schlusstag habe aber auch er gemerkt, dass die nötige Substanz noch fehle, so Hayböck im ORF-Interview.

Corona-Ausfälle
Aufgrund der Corona-Situation im Vorfeld sowie der Ausfälle von Kraft und Huber (Corona-Quarantäne) sei das schlechte Teamabschneiden zu erklären. „Es war klar, dass die Ausgangssituation schwierig war“, betonte Hayböck, der vor der Vierschanzentournee aber noch auf ein Wiedererstarken des Teams hofft. „Wir lassen uns sicher nicht drausbringen. Wir werden wieder zur Kräften kommen und im Weltcup angreifen.“ Die letzte Station vor der Tournee ist kommendes Wochenende Engelberg.

Heiße Titelentscheidung
Die Titelentscheidung im Fliegen fiel dramatisch aus und wurde von Trainerentscheidungen der Österreicher Alexander Stöckl und Stefan Horngacher stark beeinflusst. Zunächst verkürzte Stöckl vor seinem Schlussspringer um zwei Luken, Halvor Egner Granerud segelte trotzdem auf 234,5 Meter und sicherte sich dadurch viele Bonuspunkte für die Gate-Kompensation. Horngacher wählte die gleiche Luke, Einzelweltmeister Karl Geiger kam aber „nur“ auf 224,5, das war zu wenig für die Kompensation, womit den zuvor führenden Deutschen der Titel noch entrissen wurde.

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(Bild: KMM)



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