Skandal in Brüssel

Sexparty gefeiert: Fidesz-Politiker tritt zurück

Ausland
01.12.2020 21:36

Der Fidesz-Politiker Jozsef Szajer hatte am Wochenende überraschend seinen Rücktritt als EU-Abgeordneter bekannt gegeben. Nun sind die Gründe bekannt: Der Parteifreund von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban war unter den Gästen einer illegalen Sexparty in Brüssel. Nachdem die belgische Polizei laut Medienberichten die wegen der Pandemie-Bestimmungen des Landes verbotene Orgie mit Drogen, Sex und Alkohol beendet hatte, stellte sich Szajer, nachdem sein Versuch über das Dach zu flüchten gescheitert war, der Polizei als EU-Parlamentarier vor. Der 59-Jährige betonte in einer Erklärung auf seiner Website, dass er sämtliche Konsequenzen tragen werde.

Der Abgeordnete hätte versucht, über die Dachrinne zu fliehen, was ihm nicht gelang. Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Sexparty im ersten Stock über einer bekannten Bar der Brüsseler Schwulen-Szene. Szajer betonte in seiner Stellungnahme (siehe ins Englische übersetzte Tweets unten), dass er keine Drogen konsumiert hätte. Die Ectasy-Tabletten, die man bei ihm fand, seien nicht seine gewesen. Nach einem mündlichen Verweis fuhr ihn die Polizei nach Hause, teilte er weiter mit. Er bedaure, dass er die Regeln des aufgrund der Coronavirus-Pandemie veranlassten Versammlungsverbotes verletzt hätte. „Das war meinerseits unverantwortlich, sodass ich alle damit einhergehenden Sanktionen akzeptiere.“

Ermittlungen wegen Drogenbesitzes
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft drohen den Teilnehmern der Party - unter ihnen sollen sich auch polnische Diplomaten befunden haben - 250 Euro und den Veranstaltern bis zu 750 Euro Strafe. Gegen Szajer ermitteln die Behörden allerdings zusätzlich wegen Drogenbesitzes - „nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität“.

Brisanter Skandal für gesamte Fidesz
Der 59-Jährige betonte, dass er mit seinem Rücktritt „die persönlichen und politischen Konsequenzen gezogen“ habe. Szajer bat seine Familie, Kollegen und Wähler um Verzeihung für seinen „Fehltritt“. Gleichzeitig brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass dieser Skandal sich nicht auf seine Partei oder sein Heimatland ausweitet. Tatsächlich ist die Causa durchaus brisant für die nationalkonservative Fidesz. Denn eine Sexparty in der Homosexuellen-Szene läuft komplett den Werten der Partei Orbans zuwider, für die sie kämpft. So spricht sich die Fidesz offen gegen gleiche Rechte für LGBTQ-Menschen (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender) aus.

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