27.11.2020 06:00 |

Problem im Lockdown

Sexarbeiterinnen weichen auf Mietwohnungen aus

Die Corona-Pandemie samt Lockdown macht den verschiedensten Gewerben schwer zu schaffen - auch dem horizontalen! Weil Bordelle und Laufhäuser geschlossen sind, flüchten sich Sexarbeiterinnen in private Wohnungen und damit in die Illegalität. Die Wiener Polizei will mit Schwerpunktaktionen dagegenwirken.

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Dass das aktuelle Verbot von körpernahen Dienstleistungen auch auf Prostitution abzielt, liegt in der Natur der Sache. Um den Verdienstentgang abzufedern, wickeln Sexarbeiterinnen ihr Geschäft vermehrt in Privatwohnungen ab, die sie bei Online-Anbietern - beispielsweise Airbnb - anmieten. Weil Touristen ausbleiben, sind diese Wohnungen nicht nur frei, sondern auch günstig.

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Die Frauen bewegen sich außerhalb der vorgeschriebenen Gesundheitskontrollen und setzen sich zudem der Gefahr von Zuhältern aus.

Hofrat Wolfgang Langer, Wiener Polizei

Allerdings ist dieses Modell genauso illegal: Es verstößt gegen das Prostitutionsgesetz und die Corona-Verordnung. Und es birgt noch weitere Gefahren: „Die Frauen bewegen sich außerhalb der vorgeschriebenen Gesundheitskontrollen und setzen sich - anders als in den rund 380 registrierten Rotlicht-Etablissements - zudem der Gefahr von Zuhältern aus“, erklärt dazu Hofrat Wolfgang Langer vom Prostitutionsreferat der Wiener Polizei.

25 Anzeigen in 48 Stunden
Die Behörde will mit Schwerpunktkontrollen entgegenwirken und konnte in den vergangenen Tagen gleich mehrere Erfolge verbuchen. Binnen 48 Stunden wurden zwölf Wohnungen unter die Lupe genommen und dabei 25 Anzeigen erstattet. Nicht nur die Sexarbeiterinnen und Vermieter werden zur Kassa gebeten, sondern auch die Freier: 500 Euro wegen Verstoß gegen das Prostitutionsgesetz sowie 200 bis 300 Euro wegen Nichteinhaltung der Ausgangssperre.

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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