6,6 Millionen Menschen

Auch Region Madrid will alle Einwohner testen

Ausland
17.11.2020 20:51

Der slowakische Sonderweg in der Corona-Krise findet immer mehr Nachahmer. Nachdem die türkis-grüne Bundesregierung am Wochenende bereits angekündigt hatte, die gesamte Bevölkerung auf das Coronavirus testen lassen zu wollen, zieht nun auch Spaniens Hauptstadtregion Madrid nach. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso möchte alle 6,6 Millionen Einwohner bis Weihnachten per Antigen-Schnelltest auf SARS-CoV-2 testen.

Diaz Ayuso stellte dazu am Dienstag bei der EU-Kommission den Antrag, dass im gesamten Gebiet der Europäischen Union Antigen-Tests in Apotheken zugelassen werden. Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben.

„Schlüssel, um das Virus zu bezwingen“
Die Region Madrid und die von der sozialdemokratischen PSOE und der linkspopulistischen Podemos-Bewegung gebildete Zentralregierung liegen wegen der Pandemie seit Monaten im Clinch. Ayuso verwies bei Twitter darauf, dass in Frankreich, Großbritannien oder Portugal solche Tests bereits möglich seien. Massendiagnosen seien „der Schlüssel, um das Virus zu bezwingen“. Bürokratie dürfe keine Bremse sein. Zuvor hatte der Chef der spanischen Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simon, erklärt, Antigen-Tests in den Apotheken seien zu riskant - auch weil sich das Personal anstecken könne.

Infektionszahlen in der Region stark gesenkt
In den vergangenen Wochen hatte die Hauptstadtregion - im Sommer noch das Corona-Epizentrum Westeuropas - mit relativ lockeren Einschränkungen und der Absperrung nur kleinerer Gebiete mit besonders hohen Infektionszahlen Erfolg. Die Zahl der Fälle je 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen fiel auf 324. Ende September lag sie noch bei mehr als 800.

Experten stimmen darin überein, dass Antigen-Tests ein Grund für den Erfolg sein könnten. Madrid hatte Ende September fünf Millionen Einheiten gekauft. In Problemvierteln wurden Test-Offensiven gestartet. Die Antigen-Schnelltests sind zwar weniger sensitiv als sogenannte PCR-Tests, man braucht für ein positives Ergebnis eine größere Virusmenge. Experten versichern aber, dass nur sehr wenige Infektionen unentdeckt blieben.

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