Während mit Corona zurzeit ein Virus die Schlagzeilen dominiert, wüten in Österreichs Krankenhäusern auch gefährliche Keime. Rund 95.000 Patienten erkranken dort jährlich an Infektionen, die im Zuge diagnostischer oder therapeutischer Maßnahmen auftreten. Eine Initiative fordert von der Politik eine Verringerung um 15 Prozent.
Die „Initiative minus 15 Prozent“, die von der Plattform Patientensicherheit und der Initiative Sicherheit im OP (SIOP) gegründet wurde, sieht innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verringerung vor. Klare Vorgaben, gemeinsame Anstrengungen - ähnlich wie in anderen Ländern - erwartet man sich von der Politik. Denn zurzeit seien es jährlich rund 4500 bis 5000 Personen, die an den Keimen sterben.
Internationale Vorbilder zeigen, dass es mit gemeinsamen Anstrengungen gelungen ist, die gesteckten Ziele der Infektionsverringerung zu erreichen.
Dr. Maria Kletecka-Pulker, Geschäftsführerin der Plattform Patientensicherheit
Experten gehen allerdings davon aus, dass sich diese Zahl um bis zu 30 Prozent verringern ließe - allein durch gezielte Kontrollmaßnahmen und Hygiene. Hygiene-Facharzt Dr. Alexander Blacky ortet Potenzial vor allem bei operationsbezogenen Wundinfektionen, die den größten Teil der Keim-Infekte darstellen. Neben Leid und Tod dürfe man dabei auch den Kostenfaktor, den die Infektionen hervorrufen, nicht vergessen, so der Arzt.
Druck auf das Spitalspersonal wächst
Warum es derart oft dazu komme, weiß der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger Josef Zellhofer. Zuletzt durch Covid-19 beschleunigt, steige der Druck auf das Personal. Er fordert daher mehr Personal, mehr Ausbildungsplätze und bessere Arbeitsbedingungen. Das sei alles im Sinne der Patienten.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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