„Ich habe lange bei der Pflege meiner Großeltern mitgeholfen“, sagt Claudia Ebenbichler aus Linz. „Als mein Opa gestorben ist, war das für mich ein ganz besonderer Verlust.“ Und damals entstand plötzlich der Wunsch, „Abschiedsbotschafterin“ zu werden. So bezeichnet Ebenbichler ihre Tätigkeit als Trauerrednerin bei Begräbnissen. Eine spezifische Ausbildung hat sie nicht gemacht, wohl aber andere Trauerredner mit Erfahrung begleitet und geschaut, wie die es anlegen. „Ich musste auch erst herausfinden, ob ich diese Tätigkeit mit trauernden Familien überhaupt aushalte“, erinnert sie sich.
Versöhnlicher Abschied
Sie trifft die Trauerfamilie und setzt sich mit der Lebensgeschichte des Verstorbenen auseinander. Dabei sucht sie bewusst nach positiven Erinnerungen bei den Hinterbliebenen, „nach Besonderheiten, die ein Leben einzigartig machen“. Sie will ein „versöhnliches Bild“ vom Verstorbenen zeichnen. „Viele empfinden das Gespräch mit mir schon als wichtigen Teil, den Todesfall aufzuarbeiten.“ Derzeit hält sie ein bis zwei Trauerreden im Monat. Allerheiligen ist ihr wichtig: „Ich nehme mir Zeit, schaue Gedenkbilder von Menschen durch, die für mich wichtig waren.“ Die hat sie alle aufgehoben.
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