„Krone“-Interview

Amy Macdonald: „Wir alle brauchen Zeit und Liebe“

Musik
29.10.2020 06:00

Mit ihrem neuen Album „The Human Demands“ feiert Amy Macdonald 15 Jahre Showbusiness - unglaublich wenn man bedenkt, dass die sympathische Sängerin mit dem eindringlichen Dialekt erst 33 Jahre jung ist. Im Gespräch mit uns blickt sie noch einmal auf ihre rasante Karriere zurück, evaluiert ihre Kreativphase in den ersten Corona-Monaten und hat nichts als nette Worte für Wien übrig.

(Bild: kmm)

„Krone“: Amy, wie hast du die letzten Monate während der Corona-Zeit überstanden? Wie geht es dir?
Amy Macdonald:
Ich habe nicht viel gemacht. (lacht) Wir mussten die Albumaufnahmen zur Halbzeit abbrechen, weil wir dann alle in den Lockdown geschickt wurden. Ich habe viel Zeit daheim verbracht, sehr viel ferngesehen und hie und da auch etwas Musik aufgenommen. Im Sommer war ich wieder im Studio, um das Album fertigzustellen. Ich war sehr dankbar, dass ich mich wieder auf etwas fokussieren konnte, denn drei Monate lang nichts machen zu können, war schon eine besondere Herausforderung.

Hast du diese Zeit zum Nachdenken und Reflektieren benutzt? Dein Leben und deine Karriere vielleicht Revue passieren lassen?
Ich bin prinzipiell sehr reflektiert und mein neues Album, „The Human Demands“, ist eine Mischung aus Reflexion und Nostalgie. Die Menschen haben sicher die Wichtigkeit des Gemeinschaftlichen erkannt, dass man füreinander da ist und soziale Kontakte im echten Leben braucht. Man muss sich die Zeit nehmen für jene, die man liebt und schätzt. Ich hoffe, dass sich das weiter durchzieht und die Welt zum Positiven verändert.

Der Song „A Piece Of My Heart“ spielte schon auf Corona an, landete schlussendlich aber nicht am Album. War das eine bewusste Entscheidung?
Das Album war im Prinzip vor Corona fertig und ich verbringe so viel Zeit mit allen Details und dem Anordnen der Songs, dass einfach kein Platz mehr für diese Nummer war. Dieser Song war wirklich aus dem Moment geschrieben. Ich wollte ihn sofort rausbringen, weil sich jeder darauf beziehen konnte, aber er ist kein Song, der auf meinen Konzerten vorkommen wird. Ich kreuze die Finger, dass wir nächstes Jahr hoffentlich wieder in die Normalität zurückkehren können und diese furchtbare Situation langsam vergessen. Ich wollte Corona mit diesem Album nicht noch extra befeuern. (lacht)

Bon Jovi haben aufgrund von Corona und der „Black Lives Matter“, nicht nur die Veröffentlichung ihres Albums verschoben, sondern auch noch neue Songs geschrieben. Das wäre für dich nie in Frage gekommen?
Nein, denn ich wollte einfach nichts mehr ändern. Das Album war für mich fertig und dadurch, dass sich alles verschob, kam ich natürlich ins Grübeln, aber ich habe mich dafür entschieden, den Ursprungsgedanken so zu belassen. Es hätte im Sommer rauskommen sollen und im Herbst wäre ich getourt, aber das Leben hatte etwas dagegen. „The Human Demands“ spricht auf sonderbare Weise intensiv auf die derzeitige Weltlage an, ohne dass das je so geplant gewesen wäre. Für mich war es der richtige Zeitpunkt, noch heuer mit dem Album rauszugehen und nicht noch länger zuzuwarten. Ich hoffe, das Album hilft den Menschen durch all diese Unsicherheiten.

Der Albumtitel spricht schon auf die sogenannten Ansprüche oder Anforderungen des Menschen an. Wie sieht es dahingehend bei dir persönlich aus? Besingst du deine eigenen Ansprüche?
Der Titeltrack war inspiriert von einer guten Freundin, die psychisch durch harte Zeiten gehen musste. Man versucht zu helfen, kann aber eigentlich nichts tun in so einer Situation. So habe ich mich hingesetzt und einen Song darüber geschrieben und gehofft, dass er ihr ein Trost sein kann. Ich habe über die Geschwindigkeit des Lebens nachgedacht, die uns krank macht. Wir kriegen heute oft 100 E-Mails pro Stunde und die Leute erwarten sich alle, dass man unverzüglich antwortet. Auch auf die WhatsApp-Nachrichten und SMS, die permanent eintrudeln. Man sollte 24 Stunden am Tag verfügbar sein, aber wir müssen uns vor Augen halten, dass das nicht notwendig ist. Es ist wichtig zu realisieren, dass sich die Welt nicht immer drehen muss, sondern man auch mal pausieren kann. Es ist okay, sich schlecht zu fühlen, weil einem alles zu viel wird. „The Human Demands“ spiegelt wider, dass das Leben herausfordernd ist. Es gibt Aufs und Abs, Höhen und Tiefen. Wenn wir das Verständnis dafür aufbringen würden, dass jeder Mensch jeden Tag seinen Kampf austrägt und manchmal überlastet ist, wäre es für alle leichter, gesünder durchs Leben zu kommen. Dafür war die Pandemie gar nicht so schlecht. Wir brauchen Zeit, wir brauchen Unterstützung und wir brauchen Liebe - ich hoffe, dass wir diese Grundsätze auch in Zukunft weitertragen.

Willst du mit deiner Musik aktiv die Botschaft aussenden, dass sich die Menschen öffnen und um Hilfe bitten sollen, wenn sie es für notwendig erachten?
Absolut. Ich habe viele Freunde, die im Stillne gelitten haben und wenn du dann mit ihnen ins Gespräch kamst, hast du sofort gemerkt, wie Musik wirkt. Der Schmerz geht vielleicht nicht weg und manchmal wird er auch nicht besser, aber schon alleine zu wissen, dass jemand da ist, mit dem du reden kannst und der dir zuhört, kann ungemein helfen. Viele Männer sind der Meinung, dass sie keine Schwäche zeigen dürfen und das ist totaler Nonsens. Man ist umso stärker, wenn man sich öffnet und Emotionen zeigt. Das ist das Normalste auf der Welt und ich will Leute unbedingt dahingehend bestärken, das auch so zu sehen.

Du bist seit zwei Jahren mit dem schottischen Fußballer Richard Foster verheiratet. Gerade im männlichen Spitzensport ist das Zeigen von Schwäche noch immer viel zu oft tabu. Ist das bei euch daheim ein Thema?
Das stimmt schon. Ich weiß von meinem Mann, dass viele Fußballer in schwierigen Situationen stecken, sich aber nicht so recht aus ihrem Kokon trauen und das Gefühl haben, alles totschweigen zu müssen. Alle glauben immer, dass man als Profifußballer das beste Leben hat und sich über nichts beklagen darf, was natürlich nicht stimmt. Vielleicht trifft das auf dem allerhöchsten Top-Level bei Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi zu, aber Tausende Spieler verdienen nicht sehr viel, sind trotzdem Profis und haben existenzielle Probleme oder wissen nicht, wie es nach der Karriere weitergeht. Auch dort wäre es wichtig, sich öffnen und offen über alle Dinge reden zu können.

Ein Track wie „Crazy Shade Of Blue“ hat mich sehr überrascht, denn so emotional und verletzlich kennt man dich musikalisch für gewöhnlich nicht.
Ich bin für gewöhnlich niemand, der sein Herz in emotionalen Tracks nach außen trägt, aber auf „The Human Demands“ gibt es solche Momente öfter. Aber auch Nummern wie „Dancing In The Dark“ klingen fröhlich, haben aber einen traurigen und ernsten Hintergrund. Ich finde es trotzdem gut, wenn Leute dazu tanzen wollen. Dazu ist die Musik da. Mir tat es gut mit verschiedenen Leuten zu arbeiten und Produzent Jim Abbiss hat so viele neue Ideen reingebracht, die mir wirklich Spaß machten. Er hat sich die Demos genau angehört und wollte die Magie und die Essenz meiner Musik für das Album erfassen. Diesen Input hatte ich schon lange nicht mehr und das hat mir sehr geholfen. Für mich war das Aufnehmen von „The Human Demands“ so intensiv und schön wie schon lange nicht mehr.

Wollte er auch die Nostalgie in der Essenz aus dir rauskratzen? Der Song „The Hudson“ dreht sich darum, wie deine Eltern in den 70er-Jahren nach New York übersiedelten. Eine familiäre Wurzelsuche, bei der du den Fluss als Metapher für das Ankommen verwendet hast. Das Album ist also wirklich sehr vergangenheitsbezogen.
Beim Song selbst war ich sehr reflektiert. Ich habe vor zwei Jahren geheiratet und gemerkt, dass ich langsam erwachsen werde. Ich habe mich oft in Tagträume geflüchtet und dachte auch an dieses Thema. Jim hat mich nie in eine Richtung gedrängt, die Songs haben uns getragen und wurden dann auf natürlichem Weg so gut wie möglich verschönert. Wir hatten sehr viel Spaß beim Aufnehmen und nach all den Jahren fühlte ich mich so frisch und frei wie zu Beginn meiner Karriere. Jim hat sozusagen für den Funken gesorgt, der das kompositorische Feuer entzündet hat.

Einen Song wie „The Hudson“ hättest du doch schon vor Jahren schreiben können. Warum entstand der gerade jetzt?
Der Song war nicht nur von meinen Eltern inspiriert. Da spielten mehrere Dinge ineinander. Mein Vater erzählte mir die Geschichte, wie er mit meiner Mutter nach New York reiste, völlig ohne Geld und mit den wenigen Ersparnissen, die sie noch hatten. Zudem war New York damals keine Stadt, in die man unbedingt wollte. Sie hatten kein Hotel gebucht, sind einfach ins Flugzeug gestiegen und haben sich überraschen lassen. Ich musste lachen, weil ich meine Eltern nie so eingeschätzt hätte. Dass sie solche Risiken auf sich nehmen und so etwas völlig Verrücktes machen würden. Dann habe ich das mit meinem eigenen Leben in Verbindung gesetzt. Ich habe mich schon oft in Gedanken verloren, was passiert wäre, wenn mir die Musik nicht passiert wäre. Mein Mann denkt darüber im Fußballkontext nach, meine Freunde wiederum, wenn es um ihre Jobs geht. Für das Songwriting erschien mir die Idee, darüber nachzudenken und in Gedankenspiele zu kommen, sehr interessant. Da ich zudem ein großer Fan von New York bin habe ich einige Gemälde daheim hängen und als ich auf einem den Hudson River sah, kam mir die Idee, daraus einen Song zu machen. Der Song ist sehr reflektiv, weil ich zurückschaue und auch meine Eltern darin zurückschauen. Das vermischte sich dann mit meiner Fantasie über die Skyline der Stadt - es hat einfach alles ineinander gespielt. Wie durch Magie.

Das ganze Leben basiert immer auf Entscheidungen, die man in mehr oder weniger guten Momenten treffen muss. Was war deine beste und deine schlechteste Entscheidung in deinem Leben?
Oh Gott, was für eine schwere Frage. (lacht) Es gibt immer gute und schlechte Entscheidungen und ohne unsere Fehler wäre das Leben nicht lebenswert. Keiner ist perfekt. Die für mich beste Entscheidung war sicher, nicht auf die Universität zu gehen, sondern meinem Herzen zur Musik zu folgen. Ich will damit keinesfalls sagen, man soll das nicht tun! Ausbildung ist wichtig und der Schritt damals war mehr als verrückt, aber bei mir persönlich hat es eben funktioniert. Ich bekam damals einen Plattenvertrag und all meine Träume erfüllten sich, auch wenn das Risiko gewaltig war. Zum Glück ging es auf und deshalb war es die für mich beste Entscheidung. Ich habe in meinem Leben viele schlechte Entscheidungen getroffen. (lacht) Ich habe im Laufe der Jahre viel zu viele toxische Menschen in mein Leben gelassen, die sich nicht als Freunde herausstellten. Sie haben mir nicht gutgetan und ich habe das sehr lange gewusst, aber lange nicht realisieren wollen. Viele Beziehungen drehen sich immer weiter, obwohl es einem nicht guttut. Ich hatte eine spezielle Freundschaft, die mir definitiv mehr Schlechtes als Gutes bereitete und mir über Jahre hinweg an Selbstsicherheit kostete. Als ich mich dazu durchrang, dass mir diese Personen nicht behagten, war es sicher schon lange zu spät, aber es war notwendig, mich von ihnen zu lösen.

„The Human Demands“ evoziert ein bisschen das Gefühl des Beginns. So als ob du dich in diesen Songs selbst zu den frühen Tagen deiner Karriere zurückbeamen würdest, als du dich in die Musik verliebt und den Karriereweg mit all seinen Risiken gewählt hast.
Dieses Album ist wie ein Neustart. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich die Plattenfirma gewechselt habe. Seit meinen ganz frühen Tagen war ich bei Universal Music und liebte die Zeit dort, aber ich habe mich zu oft wiederholt und ein bisschen das Feuer verloren. Der Wechsel zu BMG war ein Risiko, weil ich nicht wusste, wie es mir dort gehen würde, aber ich musste diese Veränderung für mich einleiten. Es gab neue Gesichter, neue, aufregende Ideen und ein Gefühl des Wiederbeginns. Ich wollte dem Label das Beste von mir geben und das fiel mir sehr leicht, weil die Lage für mich extrem aufregend war. In dieser Hinsicht war es tatsächlich ein bisschen so wie beim Debüt vor 13 Jahren.

Du bist immer noch erst 33 Jahre jung, aber schon unheimlich lange im Geschäft. Das klingt ein bisschen widersprüchlich, aber fühlst du dich trotz deiner Jugend manchmal wie ein alter Hase, weil du einfach schon so lange so erfolgreich Musik machst?
Manchmal fühlt sich das seltsam an. Ich singe oft darüber, dass man älter wird, aber ich bin nicht wirklich alt. In der Industrie befinde ich mich aber schon seit gut 15 Jahren und in dieser Zeit gab es ein großes Kommen und Gehen. Als Frau ist es nach wie vor ziemlich hart in der Musikindustrie, weil es nur darum geht, welches junge Ding der nächste große Star wird. Das vermittelt dir dann oft das Gefühl, dass du selbst schon alt wärst und manchmal ist das schon hart. Ich bin nicht alt, sondern sogar noch ziemlich jung, aber in diesem Business bin ich einfach schon so lange da, dass mir diese Frische nicht mehr attestiert wird. Ich bin eben schon lange nicht mehr das junge neue Gesicht, das man in den Charts nach oben spülen muss.

Beziehst du dich mit dem Song „Young Fire, Old Flame“ eigentlich genau auf dieses Thema?
Nein, auch wenn es so klingt. Der Song ist extrem persönlich geraten. Wie viele andere Menschen leide ich manchmal stark, wenn Herbst und vor allem Winter eintreten. Wenn es immer dunkler, kälter und regnerischer wird, dann fühle ich mich nicht sehr wohl. Ich habe den Song im Sommer geschrieben mit der Hoffnung, dass der kommende Winter diese Stimmung und Emotionen nicht wieder zurückbringt. Das Schöne an der Musik ist ja ihre Subjektivität und wenn jemand anders etwas total anderes daraus zieht, ist das doch auch wunderbar.

Was waren eigentlich die wichtigsten Lektionen in diesen 15 Jahren Musikbusiness? In welchem Bereich bist du am stärksten gereift, hast du am meisten gelernt?
Sei einfach du selbst. So viele Menschen glauben, sie müssen ein Image kreieren und darin leben, aber das ist nicht authentisch. Natürlich gibt es Künstler, die das bewusst so machen, aber man sollte sich prinzipiell nicht allzu viele Gedanken darüber machen, wie man wirkt und aussieht. Ich war immer ich selbst und ich glaube, dass die Menschen das immer geschätzt haben. Ich sehe mich nicht anders als jeder andere auf dieser Welt. Ich bin einfach Amy und so werde ich auch gesehen. Man muss einfach das machen, was man liebt und was die Leidenschaft widerspiegelt. Es wäre sicher einfach, auf den Trendzug zu springen und für das Radio zu komponieren, aber für mich wäre das falsch. Wenn meine Musik anderen etwas bedeuten soll, dann muss sie vor allem auch mir selbst etwas bedeuten. Würde ich Songs verändern, um Erfolg zu haben, wäre das für mich völlig bedeutungslos. Da lebe ich lieber mit Rückschlägen und springe manchmal ins kalte Wasser.

Einer meiner Lieblingssongs ist „Bridges“, der sich stark um Selbstbestimmung, Selbstvertrauen und den Stand von dir als Frau in der Gesellschaft dreht. War es oft schwierig, dich im Musikgeschäft zu emanzipieren und deine Wünsche und Vorhaben durchsetzen zu können?
Es war anfangs nicht leicht, weil ich auch sehr jung war und das Business verdammt hart ist. Die Männer dominieren es nicht nur auf künstlerischer Seite, sondern auch auf wirtschaftlicher. Ich kam frisch von der Schule, wusste lange nicht, was ich überhaupt tat und war anfangs ziemlich eingeschüchtert. Mir hat niemand erklärt, warum etwas passiert, oder was gerade vor sich geht und das war alles andere als leicht. Manchmal habe ich mich unwohl gefühlt, konnte aber nicht nein sagen. Mit den Jahren habe ich das aber gelernt. Für ein gutes Gefühl muss ich mich manchmal durchsetzen. Man kommt drauf, dass ohnehin niemand beleidigt ist, wenn man mal nein sagt. Es ist immer dieser vorauseilende Gehorsam, den man ablegen muss. „Bridges“ ist sicher ein Song, auf dem ich mir das Mantra vorhalte, dass ich meinem Weg folge und mich nicht um andere Ansichten schere. (lacht)

Eine weitere Überraschung ist der Song „Fire“, gleich ganz am Anfang. Ein Love-Song, mit dem man bei dir auch nicht rechnen konnte.
Der Song war nicht als Liebessong intendiert. Ursprünglich war es einfach eine Upbeat-Nummer, die gute Laune verbreiten sollte. Es war der erste Song, den ich für dieses Album schrieb. Ich kam gerade von meinen Flitterwochen mit Richard zurück und war extrem glücklich mit meinem Leben. So entstand der Song extrem schnell, ich habe noch nicht einmal darüber nachgedacht, was ich da schrieb. Danach haben Richard und ich sofort gewusst, dass er sich um ihn und um unsere Liebe drehen würde. Ich bin keine große Romantikerin und habe meinem Mann gleich gesagt: „Glaub nicht, dass das jetzt öfter passieren wird.“ (lacht)

Wir haben das Thema Politik eingangs mit Bon Jovi schon kurz angerissen - Künstler werden dieser Tage immer politisch und deutlicher, auch in ihren Songs. Du sparst das offenbar bewusst aus und willst eine Trennlinie zwischen Kunst und politischem Diskurs setzen?
Ich stehe für viele Dinge und bin extrem leidenschaftlich, was Diskurs angeht. Ich finde es großartig, dass sich so viele Künstler artikulieren, aufstehen und klare Flagge zeigen. Ich werde das auch immer unterstützen, aber in meiner Musik will ich das aussparen. Die Musik ist eine Fluchtmöglichkeit aus der harschen Realität, den harten Momenten des Lebens und den depressiven Nachrichten. Es ist natürlich genug Platz für politische Musik und finde sie großartig, aber ich persönlich sehe Musik als Eskapismus und will das auch so anbieten. Ich werde meine Stimme immer dafür einsetzen, was ich für richtig halte und helfe gerne, wo Hilfe gebraucht wird, aber das muss ich nicht zwingend in meiner Musik verarbeiten.

Hoffentlich sieht man dich mit „The Human Demands“ dann auch mal wieder live in Österreich. Im Gegensatz zu anderen Terminen in Europa steht dahingehend für 2021 noch nichts fest…
Ich hoffe doch stark, dass da noch ein Österreich-Termin dazukommt, aber nachdem derzeit so viele Unsicherheiten herrschen, wollen wir noch keine wirklich große Tour ankündigen. Bei meiner letzten Tour war die Show im Wiener Gasometer mein absolutes Lieblingskonzert der gesamten Tour. Die Leute sind dort so warmherzig und ich hatte so ein gutes Gefühl - ich komme unbedingt wieder.

Auf was freust du dich am Allermeisten, wenn du an eine Rückkehr auf die Bühne denkst?
Normalerweise verbringe ich die Momente in den ersten paar Songs damit, das Publikum und die Stimmung zu beobachten. Wir lächeln uns an und das liebe ich. Dieses Mal muss ich wohl meine Tränen zurückhalten. Ich kann nicht garantieren, dass ich weine statt lächle, aber vor Freude und Emotion. (lacht)

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