18.10.2020 12:30 |

Besuch beim Leader

St. Anna am Aigen - ein „legendärer“ Dorfklub

St. Anna am Aigen hat sich im Amateurfußball einen Namen gemacht. Warum die Truppe von Ex-Profi und Sturm-Star Tommy Kocijan aber trotzdem nicht in die Zweite Liga aufsteigen wird. Ein „Krone“-Besuch beim Leader der Regionalliga Mitte.

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Man schrieb das Jahr 1997. Die Vereinsauflösung stand kurz bevor beim USV St. Anna am Aigen. Grabesstimmung war angesagt. Passend, da der kleine beschauliche Sportplatz in der knapp 1900 Einwohner zählenden Marktgemeinde direkt neben dem Friedhof liegt. „14.000 Schilling hatten wir damals noch am Konto“, erinnert sich Obmann Hannes Weidinger.

Heute ist alles anders. Schritt für Schritt arbeitete sich der Klub nach oben. Mittlerweile hat man ein Budget im guten, sechsstelligen Euro-Bereich. Und man liegt auf Platz eins der Regionalliga Mitte. Zum Großteil ein Verdienst von Trainer Tomislav Kocijan. Die Sturm-Legende ist das fünfte Jahr im Amt. „Trotz“ Obmann Weidinger. „Früher hat man mich ja Trainermörder genannt, weil ich in 23 Jahren 19 Trainer verbraucht hab“, lacht der Chef und klopft Kocijan auf die Schultern. Der nickt zurück. „Wir passen zusammen, er hat ein perfektes Auge für Spieler.“ Bestes Beispiel? Michi Tieber, aktueller Liga-Topscorer, der seit heuer für den Klub für Furore sorgt.

Jagd nach dem Dutzend
Kocijan selbst verleiht dem Dorfklub nicht nur ob seiner eigenen Erfolge - mit Sturm und Salzburg war der Kroate viermal in der Champions League, ebenso oft Meister in Österreich - einen „legendären“ Status. Der große Ivica Osim besuchte Kocijan schon in St. Anna. „Und zuletzt hat mich der Hannes Kartnig angerufen und wir haben über den Klub geplaudert.“

Der Aufstieg in die Zweite Liga ist in St. Anna dennoch kein Thema. „Organisatorisch und finanziell ist das nicht zu stemmen“, so Weidinger. Coach Kocijan bleibt trotzdem motiviert. Und jagt seinen nächsten Meistertitel. Elf Stück hat er in seiner Karriere als Trainer und Spieler gesammelt. Gelingt das Dutzend, würde St. Anna am Sportplatz wohl eine Party feiern, die die Toten auferstehen lässt.

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