Happy Birthday

Marianne Mendt: Die Mutter des Austropop wird 75

Musik
27.09.2020 06:00

Als 25-Jährige landete die Wienerin Marianne Krupicka unter dem Künstlernamen Mendt mit „Wie a Glock‘n“ einen Hit, der den Anfang einer langen Karriere bedeuten sollte. Mittlerweile ist sie zur „Mutter des Austropop“ avanciert und wurde in ihrer Rolle im „Kaisermühlen Blues“ auch im Fernsehen zur Legende. Am 29. September feiert „die Mendt“ ihren 75. Geburtstag.

(Bild: kmm)

Schon in jungen Jahren wurde der 1945 in Wien geborenen Sängerin das absolute musikalische Gehör bescheinigt. Sie erhielt Klavier-und Gesangsunterricht am Konservatorium in Wien und legte schließlich 1963 die Prüfung zur „gewerkschaftlich geprüften Vortragskünstlerin“ ab. Die ersten eigenständigen Gehversuche als Sängerin wagte sie mit der Tanzband „The Internationals“, mit der sie in den 1960er Jahren durch Europa tourte.

Aller Anfang ist schwer
1970 kam schließlich der große Durchbruch: Mendt wurde vom 2007 verstorbenen Gerhard Bronner entdeckt und zur Interpretin seiner „Glock‘n, die 24 Stunden läut“. Die Anfangszeiten des damit geborenen Austropop waren allerdings nicht immer ganz einfach, wie Mendt erklärte: „In Wien wurde ich anfangs als ordinäre Dialektsängerin beschimpft.“ Mittlerweile kann davon wohl keine Rede mehr sein. 1971 vertrat sie Österreich beim Eurovision Song Contest in Dublin mit dem Lied „Musik“, erreichte aber nur den 16. und damit drittletzten Platz. Ein Jahr darauf nahm Mendt ihre erste Musicalrolle in „Funny Girl“ am Opernhaus Essen an, weitere Engagements in Deutschland und Österreich sollten folgen.

Von der Musical- verschlug es die Sängerin auf die Theaterbühne, die sie 1977 zum ersten Mal betrat. Nach etlichen Fernsehauftritten erhielt sie 1978 mit „Mendt & Band“ eine eigenen ORF-Sendung. Als Schauspielerin ans Herz gewachsen ist Mendt dem Publikum als Gitti Schimek in der ORF-Serie „Kaisermühlen Blues“ von Ernst Hinterberger. Die Rolle, die sie rund acht Jahre lang spielte, brachte ihr bei der Romy-Gala 1994 die Auszeichnung als „beste Schauspielerin“ ein. 1995 wurde ihr der „Nestroy-Ring“ verliehen und kurz vor ihrem 60. Geburtstag erhielt die Wahlniederösterreicherin das Goldene Wiener Verdienstzeichen. 2015 folgte die Auszeichnung mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes NÖ, bei der der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) auch die Initiativen Mendts für die Jugend hervorhob, etwa das seit 2005 jährlich stattfindende MM Jazzfestival in St. Pölten.


Einen Überblick über das vielfältige Schaffen der Künstlerin bietet der ORF in den kommenden Tagen mit einem Schwerpunkt: In einem 2017 entstandenen Film des TV-Porträtformats „Orte der Kindheit“ führt die gebürtige Wienerin, begleitet von Peter Schneeberger, im Rahmen des „kulturMontag“ am 28. September (23.30 Uhr in ORF 2) zu ihren Wurzeln im Wien der Nachkriegsjahre. Einblicke in ihr Berufs- wie Privatleben gewährt Mendt schließlich am 1. Oktober bei Barbara Stöckl um 23.10 Uhr, um 0.10 Uhr folgt Michael Kreihsls Komödie „Jetzt erst Recht!“ mit Peter Weck, dessen Geliebte Mendt verkörpert. „Die Mendt“ gibt es aber auch in Serie: Samstags wiederholt ORF 2 um 13.30 Uhr Folgen von „Dolce Vita & Co.“.

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