Pfusch und Korruption

Erneut Polizei-Razzia im Schrottreaktor Mochovce

Österreich
10.09.2020 06:01

Eine Sondereinheit der Polizei stürmte in der Slowakei die Atomruine Mochovce (siehe Video). Der Anlass: Millionenbetrug rund um ein Brandschutzsystem für die seit knapp 40 Jahren im Bau befindlichen Uralt-Reaktorblöcke III und IV. Schließlich verteuerte sich das Projekt um das Sechsfache!

„Nach bisherigen Ermittlungen ist es schrittweise zu einer Preiserhöhung des Schutzsystems gekommen“, heißt es seitens der Polizei-Sondereinheit NAKA. Letztlich ist der Preis der Anlage von anfangs 3,9 Millionen Euro auf knapp 25 Millionen, sprich um 600 Prozent, angestiegen.

Deshalb rückte die Spezialtruppe nach einer ersten Razzia im März erneut in einem Blaulicht-Konvoi im Atomkraftwerk an. Zeitgleich wurden Büros der AKW-Betreiber „Slovenske elektrarne“ in Bratislava durchsucht, um Beweismaterial sicherzustellen.

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Minister Sulík hat jüngst betont, dass die Blöcke nicht in Betrieb gehen, solange es ungelöste Sicherheitsprobleme gibt. Ich nehme ihn beim Wort.

Umweltministerin Leonore Gewessler

„Neben dem kriminellen Hintergrund sorgen die Betreiber auch auf rechtlichem Weg für Ungereimtheiten“, so GLOBAL-Sprecher Reinhard Uhrig. „Die Slowaken verweigern die Veröffentlichung der von Österreichs Anti-Atomfamilie durchgesetzten internationalen Tests.“ Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat an den slowakischen Wirtschaftsminister Richard Sulík deshalb bereits in der Vorwoche einen „Beschwerdebrief“ geschickt.

Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung

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