"Dulde ich nicht"

Berlakovich sagt deutschen Schrott-AKWs den Kampf an

Österreich
25.09.2010 17:05
"Schrott-Reaktoren werden nie meine Duldung bekommen", sagt Österreichs Umweltminister Niki Berlakovich den deutschen Nuklearkraftwerken den Kampf an. Am kommenden Dienstag will er im Ministerrat für eine gemeinsame, breite Front gegen den neuen Atomkurs der Regierung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgen.

"Ziel muss eine gemeinsame Position der Bundesregierung sein", sagte Minister Niki Berlakovich der "Krone", "und die muss lauten: In breiter Phalanx gegen die deutschen Schrott-Reaktoren!"

Drei Kernpunkte ausgearbeitet
Die drei Kernpunkte des vom Umweltminister angepeilten Regierungsbeschlusses sollen folgendermaßen lauten:

  • Die Abschaltung der älteren Anlagen, angesichts seiner geographischen Lage bei München, an der in die Donau mündenden Isar, insbesondere das AKW "Isar 1" (Bild). 
  • Das Erwirken konkreter Maßnahmen zur sicherheitstechnischen Nachrüstung aller deutschen Atomkraftwerke. 
  • Die Verpflichtung der deutschen Regierung, Österreich umfassend über geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit ihrer Reaktoren zu informieren.

Zeitgleich mit dem Ministerrat am kommenden Dienstag in Wien wird Merkels Regierung in Berlin übrigens ihren Kniefall vor der Atomlobby perfekt machen und die um bis zu 14 Jahre verlängerten Laufzeiten für die 17 deutschen Atomkraftwerke beschließen. Und das obwohl die große Mehrheit der Deutschen ein Festhalten an dem einst von Rot-Grün beschlossenen Atomausstieg fordert.

Aber Kanzlerin Merkel geht in ihrem blinden Pro-Atomkurs ja noch viel weiter. In der Vereinbarung der schwarz-gelben Regierung wird ausdrücklich weiterhin auf die notwendige sicherheitstechnische Nachrüstung der potentiellen Todes-Reaktoren verzichtet. In weiterer Folge soll sogar die so heikle Endlagerung des Atommülls in private Hand abgegeben und die sicherheitstechnische Überwachung durch das Bundesamt für Strahlenschutz abgeschafft werden.

"Das lassen wir uns nicht gefallen"
"Österreich mag ein kleines Land sein, aber das lassen wir uns nicht gefallen", so Minister Berlakovic zur "Krone". "Österreich ist berechtigt und verpflichtet, dagegen seine Stimme zu erheben. Und Deutschland soll wissen, dass wir es mit unserer Kritik ernst meinen. Der Schutz und das Wohl unserer Bevölkerung muss gesichert sein."

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt