Mädchen angemacht

Schüsse vor U6-Station offenbar aus nichtigem Anlass

Österreich
13.09.2010 14:38
Die blutige Schlägerei mit Pistolenschüssen vor der Wiener U-Bahnstation Alser Straße, bei der Sonntag früh zwei Rumänen schwer verletzt wurden, dürfte offenbar durch einen nichtigen Grund ausgelöst worden sein. Die Polizei hat am Montag drei weitere beteiligte Rumänen ausgeforscht und befragt. Laut deren Angaben soll der spätere Schütze ein Mädchen aus ihrer Gruppe angesprochen haben, was den Männern missfiel. Nach einem Wortgefecht kam der Mann mit "Verstärkung" zurück. Einer der Schwerverletzten war laut Polizei ein Häftling auf Freigang. Nach dem mutmaßlichen Schützen, angeblich ein Serbe, wird jetzt gefahndet.

Die drei am Montag ausgeforschten und befragten jungen Männer sind laut Polizei zwischen 19 und 22 Jahre alt. Einer von ihnen hatte bei dem Vorfall eine Schussverletzung im Rückenbereich erlitten, sie aber nicht behandeln lassen. Er wurde von den Beamten am Montag ins Krankenhaus gebracht. Die beiden anderen trugen zahlreiche Blutergüsse und Prellungen von der Schlägerei davon.

Abgewiesener kam mit "Verstärkung" zurück
Den Aussagen der Rumänen zufolge waren sie am Sonntag um zirka vier Uhr früh in einer Gruppe von sechs Männern und zwei Frauen nach einem Discobesuch auf dem Weg zu der U6-Station am Wiener Gürtel, als eines der Mädchen von einem Unbekannten angesprochen wurde. Nach einem wohl recht deftigen Wortwechsel ist die Gruppe zunächst weiter in die Stationshalle gegangen.

Der Unbekannte holte sich inzwischen aber "Verstärkung" in Form von sechs bis zehn weiteren Männern und lief den Discobesuchern hinterher. Vor der Station entwickelte sich dann eine Schlägerei, bei der der Unbekannte laut Angaben der drei Männer plötzlich eine kleinkalibrige Pistole zog und vier Schüsse abgab, ehe er mitsamt seinem Gefolge die Flucht ergriff.

Die beiden Schwerverletzten schleppten sich indes zu einem Taxilenker, der die Auseinandersetzung mitbeobachtet hatte und die beiden Verletzten - aufgrund der kurzen Distanz zum AKH - gleich selbst ins Spital brachte. Die übrigen Mitglieder der Fortgehgruppe entfernten sich derweil vom Tatort.

Angeschossener Freigänger in kritischem Zustand
Die Polizei hatte die beiden Schussopfer am Montagvormittag als zwei 23 bzw. 22 Jahre junge Rumänen identifiziert. Bei Letzterem handelt es sich laut Exekutive um einen Gefängnisinsassen, der zum Zeitpunkt des Vorfalls offenbar Freigang hatte. Den Gesundheitszustand des 22-Jährigen beschrieben die betreuenden Ärzte am Montagvormittag nach wie vor als kritisch. "Der Patient braucht noch weitere Operationen", erklärte AKH-Sprecherin Karin Fehringer. Der junge Mann sei durch einen Steckschuss unterhalb des Herzens lebensgefährlich verletzt worden. Der Ältere der beiden sei mittlerweile auf die Normalstation verlegt worden. Er war bei dem Vorfall im linken Beckenbereich getroffen worden.

Fahndung nach jungem Serben
Neben dem Taxilenker hatten die Ermittler am Montag noch zwei weitere Personen, die zum Tatzeitpunkt in der Nähe der U-Bahn-Station "beschäftigt waren", einvernommen.

Nach dem noch unbekannten Schützen wurde eine Fahndung herausgegeben. Die Täterbeschreibung: Der Gesuchte dürfte Serbe , 20 bis 25 Jahre alt und etwa 1,65 bis 1,75 Meter groß sein. Er hat dunklen Teint und trägt dunkles kurzes Haar.

Sachdienliche Hinweise werden vom Journaldienst des LKA Wien unter 01/31310-33800 entgegengenommen.

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