Arznei aus dem Garten

Mit Profi-Tipps „beerenstark“ durch den Sommer

Leben
07.08.2020 08:00

Für alle, die Beeren mögen, ist jetzt eine wunderbare Zeit. Überall gibt es reife, süße und saftige Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Preiselbeeren zu kaufen. Sie alle schmecken nicht nur gut, sondern stecken auch voller Vitalstoffe und sind daher in gewissem Sinn eine Naturarznei. 

Mit dem Genuss von Beeren lässt sich eine Menge für die Gesundheit tun. Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer kennt dazu viele Tricks.

Himbeeren für die Schönheit
Spitzen-Lieferanten für das „Schönheits-Vitamin“ Biotin, ein Vitamin aus dem B-Komplex, sind Himbeeren. Wenn wir in unserem Körper genügend Vorrat davon haben, sehen wir attraktiver und jünger aus. Wer krank war und Antibiotika nehmen musste, hat fast immer einen Mangel an Biotin. Mit Himbeeren kann man das wieder ausgleichen. Das Vitamin C in den Himbeeren schützt vor Sommererkältungen. Weiters stärken die Himbeeren Nieren und Blase. Wenn man Himbeersirup im Verhältnis 1:7 mit Wasser verdünnt, hat man ein optimales, natürliches Elektrolyt-Getränk.

Entzündungshemmend: Brombeeren
Mit Brombeeren kann man die körpereigenen Abwehrkräfte stärken und besser mit Stress umgehen und Nervosität bekämpfen. Der dunkle Farbstoff der reifen Brombeeren wirkt entzündungshemmend auf die Schleimhäute der Bronchien, hat aber auch einen positiven Einfluss auf schwache Venen. Brombeersaft wirkt gegen Heiserkeit: Man gurgelt mit dem leicht erwärmten Saft und trinkt auch davon. Das tut den Stimmbändern gut.

Nichts für schwache Nerven: Ribiseln
Die roten Johannisbeeren (Ribisel) stärken durch den hohen Anteil am Mineralstoff Kalium schwache Nerven. Sie bremsen die Haut vor frühzeitiger Alterung und helfen der Frau, Cellulite vorzubeugen. Umweltgifte und Schadstoffe werden durch rote Johannisbeeren rasch aus dem Körper ausgeschieden. Die schwarzen Johannisbeeren senken mit ihrem Bioaktiv-Stoff Quercetin das Risiko für Dickdarm-Krebs, stärken die Atemwege und werden von vielen Hausärzten als unterstützende Maßnahme zur medizinischen Behandlung von Bronchitis empfohlen. In diesem Fall trinkt man drei Wochen lang jeden Tag ein Viertelliter leicht angewärmten schwarzen Johannisbeersaft.

Perfekt als Saft: Holunderbeeren
Eine ähnliche Wirkung auf die Atemwege wird dem Holunderbeersaft oder dem - kompott zugesprochen. Die reifen, schwarzen Holunderbeeren sind in rohem Zustand ungenießbar. Die beste Lösung ist der Holunderbeersaft aus dem Reformhaus. Auch diesen sollte man leicht anwärmen, bevor man ihn langsam in kleinen Schlucken trinkt.

Stressresistenter mit Heidelbeeren
Die dunklen Beeren sind reich am dunkelblauen Farbstoff Anthocyan, auch Myrtillin genannt. Man sollte Heidelbeersaft in Stresssituationen trinken. Er beruhigt die Nerven und stärkt die Netzhaut der Augen bei nächtlichen Autofahrten oder nach langer Arbeit am Computer und zu langem Fernschauen. Getrocknete Heidelbeeren kaut man als wirksame Maßnahme gegen Durchfall. Vorsicht: Wer Beeren am Waldesrand pflückt, sollte sie vor Ort nicht essen, sondern sie zu Hause zuerst waschen. Die Gefahr für die Übertragung des Fuchsbandwurms ist enorm. Man kann davon sogar Gehirnhautentzündung kriegen.

Preiselbeeren in Marmeladen genießen
Auch Preiselbeeren sind in rohem Zustand ungenießbar. Man konsumiert sie als Marmelade oder als Saft. Preiselbeersaft ist eine begehrte Naturarznei zum Vorbeugen und Behandeln der Blasenentzündung. Die hellroten Proanthocyane - hochwertige Bioaktivstoffe in den Preiselbeeren - setzen sich auf die Koli-Bakterien, welche die Blasenentzündung auslösen, darauf und verhindern, dass sich diese in der Blasenschleimhaut festsetzen und die Entzündung auslösen.

Wer immer wieder zu einem Blasenkatarrh neigt, sollte zur Vorbeugung mehrmals im Jahr eine Drei-Wochen-Kur mit täglich einem Glas Preiselbeersaft durchführen.

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(Bild: kmm)



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