Mit bloßem Auge

Wo man den Kometen NEOWISE jetzt sehen kann

Wissenschaft
10.07.2020 15:42

Der Komet NEOWISE ist ein seltener Besucher - nur alle 5000 bis 7000 Jahre zeigt er sich am Nachthimmel. Das Naturereignis ist jetzt sogar mit freiem Auge zu sehen. Die Chancen dafür sind, je nach Wetterlage, früh morgens oder am Abend am besten. Der Schweifstern wird noch bis Ende Juli am Nachthimmel zu sehen sein.

Bereits in der Nacht auf Freitag zeigte der Komet seinen Silberschweif am Horizont. Auf seiner nicht alltäglichen Reise durchs Sonnensystem hat er bereits den sonnennächsten Punkt passiert und dies gut überstanden. Aktuell steht der Schweifstern noch sehr tief am Horizont, um das seltene Ereignis zu sehen, wird aber empfohlen „morgens um etwa 4 Uhr den Blick nach Norden zu richten, abends um etwa 22 Uhr nach Nordwesten“, erklärt Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Komet zieht durch Großen Bären
Auf aktuellen Bildern ist neben der hellen Gas- und Staubhülle um den Kern auch einer der Schweife gut erkennbar. Man findet NEOWISE am besten, indem man zwischen dem Sternbild Großer Bär mit dem in ihm enthaltenen Großen Wagen im Norden und dem sehr hellen Planeten Venus im Osten nah am Horizont sucht. Orientieren kann man sich außerdem am hellen Stern Kapella, der im Nordosten schräg über dem Kometen steht.

Leider werden Schweif und Hülle schnell dunkler, je weiter sich der Komet von der Sonne entfernt. Zwar wird der Komet in den nächsten Tagen, etwa zwischen dem 12. und dem 15. Juli, langsam auch am nordwestlichen Abendhimmel sichtbar, es ist aber gut möglich, dass er bis dahin schon deutlich verblasst ist.

Wetter spielt mit
ORF-Wetterexperte Daniel Schrott hat sich für krone.at die Wolkenprognosen genauer angeschaut: So gibt es in der Nacht auf Samstag vom Klagenfurter Becken über die südliche und östliche Steiermark, das Burgenland, bis in den Wiener Raum Chancen den Kometen zu sehen. Sonst machen schon dichte Wolken der Kaltfront „Edouard“ einen Strich durch die Rechnung.

Kometen sind unberechenbar
NEOWISE ist der dritte seit Ende Dezember entdeckte Komet, von dem sich Astronomen eine Sichtbarkeit mit bloßem Auge erhofften. Doch Kometen, genauer gesagt, ihre Hüllen aus Gas und Staub, sind unberechenbar, die zuvor entdeckten Kometen C/2019 (ATLAS) und C/2020 F8 (SWAN) erreichten nie eine große Helligkeit. Sie zerfielen bei ihren Annäherungen an die Sonne zu Wolken aus Staub und lösten sich dabei völlig auf.

Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie bietet in den kommenden Wochen immer wieder die Möglichkeit zur Beobachtung des Kometen NEOWISE auf der Sophienalpe in Wien-Penzing. Infos auf: www.waa.at

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