Drama vom Faaker See

Täter am Telefon: „Konnte sie nicht gehen lassen“

Kärnten
09.06.2020 05:30

Auf Hochtouren laufen die Ermittlungen der Polizei nach dem Beziehungsdrama in Kärnten. Denn die Frage, warum der 63-Jährige seine Frau (62) und die Freundin (56) getötet hat, ist noch ungeklärt. Offenbar dürfte er schon länger mit diesem Gedanken gespielt haben. Auch damit, dass er sich einmal in Italien umbringen werde.

„Er hat im Suff mehrmals angedeutet, dass er sich in Italien umbringen werde“, erinnert sich ein Nachbar. Dem habe man aber keine Bedeutung geschenkt. Ob Ernst B. damals auch schon geplant hatte, die zwei Frauen mit in den Tod zu reißen, wird man wohl nie mehr herausfinden können. Auch soll er früher Mitglied bei einem Schützenverein gewesen sein.

Ein heftiger Streit mit seiner Frau dürfte Samstagfrüh in deren Haus in Wernberg dann der Auslöser für das Beziehungsdrama gewesen sein. Der 63-Jährige hat dabei seine Frau - offenbar mit einer Axt - erschlagen. Die Tatwaffe konnte bisher noch nicht gefunden werden.

Dann setzte er sich ins Auto und fuhr nach Drobollach, wo er in einem Lokal seelenruhig ein Bier trank und auf seine Freundin wartete. Die 56-Jährige hatte in einem benachbarten Café als Reinigungskraft gearbeitet. Ihr Chef beschreibt die Frau als äußerst brav und solide und sagt, er könne sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Verhältnis zwischen Ernst B. und der 56-Jährigen bestanden habe. Trotzdem schoss ihr der 63-Jährige aus nächster Nähe in den Kopf, als sie Samstagfrüh mit ihrer Enkelin (5) auf dem Weg zum Auto war.

Täter gestand Stieftochter den Mord
Dann flüchtete der Doppelmörder nach Tarvis (Italien) - über die Abfahrt der Alpen-Adria-Autobahn (A23) konnte er ungehindert zu seinem Lieblingslokal in Tarvis fahren. Dort trank er gemütlich einen Kaffee und richtete sich dann selbst. Zuvor hatte Ernst B. noch seine Stieftochter angerufen und ihr mitgeteilt: „Die Mutter liegt tot in der Küche, die andere auf der Straße. Ich habe sie nicht gehen lassen können.“

Kripo-Chef Gottlieb Türk: „Die Ermittlungen werden noch einige Tage dauern. Wir warten auch noch auf die Ergebnisse aus Italien.“

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